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liche Erfahrung geschehen, denn Gott ist uns gegenständlich nicht

gegeben. Nur das sinnliche Bewußtsein hat jeweils einen Gegen-

stand, z. B. einen Stein. Gott dagegen erscheint nicht als Gegen-

stand. Das bedeutet aber noch nicht, daß der Geist auf Gott nur

durch einen Vernunftschluß oder überhaupt erst mittelbar komme.

Der Geist kommt vielmehr, das werden wir beweisen, auf Gott

nur dadurch, daß in ihm / eine ursprüngliche, eine arteigene

innere Bewußtseinsrichtung vorhanden ist, welche durch äußere

Erfahrungen (z. B. Blitz und Donner, Tod, Traum) wohl angeregt,

aber keineswegs erzeugt wird. Wenn das Bewußtsein des Übersinn-

lichen im Menschen überhaupt angetroffen wird, so kann es nicht

abgeleiteter, sondern nur ursprünglicher Art sein.

Welcher Art das Innewerden des Übersinnlichen im Menschen ist,

ließ sich durch die Begriffsmittel der bisherigen sensualistischen See-

lenlehre auf keine Weise bestimmen. Denn diese muß es entweder

aus einer gegenständlichen Gotteserfahrung von Angesicht zu Ange-

sicht erklären, was unmöglich ist, da Gott nicht wie ein Stein

erscheint; oder aus Vorstellungen (und anderen Elementen) ablei-

ten, was ebenfalls unmöglich ist.

Das übersinnliche Bewußtsein als ein ursprüngliches und art-

eigenes läßt sich dagegen dann begreifen, wenn wir den mensch-

lichen Geist:

1.

als Glied, das heißt enthalten in einem höheren Ganzen, und

2.

als in sich selber wieder gegliedert, als inneren Stufenbau ver-

stehen.

Führen wir diesen Begriff des subjektiven Geistes durch, dann

zeigt sich das Bewußtsein von einem Übersinnlichen darin begrün-

det, daß der subjektive Geist in einem höchsten, letzten Gesamt-

ganzen enthalten ist, im All; und das heißt auch: in der Ausglie-

derungs- oder Schöpfungsmacht des Alls, in Gott. Das Bewußt-

sein dieses Enthaltenseins muß notwendig die Kräfte des Ichs

ü b e r h ö h e n (transzendieren). Es ist daher übersinnliches Be-

wußtsein, nicht Bewußtsein eines Gegenständlichen, Faßlichen (zum

Beispiel eines Steins), sondern eines Ubergegenständlichen, nie ganz

zu Fassenden.

Erkennt man den menschlichen Geist als Glied, befaßt von einer

höheren Ganzheit, dann muß dieses h ö c h s t e Gliedhaftigkeits-

oder Enthaltenheitsbewußtsein, oder, wie wir es auch nennen kön-