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A.
Das e r k e n n e n d e B e w u ß t s e i n o d e r W i s s e n
1.
Von der Gezweiung zum Wissen
Der Weg des menschlichen Geistes geht von der Gezweiung zum
Wissen. Er geht nicht, wie die Assoziationslehre annimmt, von der
Sinnesempfindung zum Wissen, worin (da Empfindung nur die
sinnliche Form des Wissens ist) läge, daß das Wissen die erste
ursprüngliche Erscheinung des Geistes sei. Auch geht der Weg des
Geistes nicht, wie Fichte annimmt, unmittelbar zum Wissen (näm-
lich in der Tat der subjektiven Selbstentgegensetzung), sondern
dem Wissen gehen der unoffenbare Geistesgrund, das übersinnliche
Bewußtsein und das Gezweiungsbewußtsein logisch voraus.
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Zunächst gilt es, den grundsätzlichen Unterschied von Wissen und
Gezweiung festzustellen. Die Gezweiung, das Ich-Du-Verhältnis,
gipfelt infolge der gemeinsamen Gliedhaftigkeit der Gemeinschaf-
ter im Einerleiheitsbewußtsein derselben, in der Liebe: „Ich bin
auch der Andere.“ Im Wissen dagegen findet ein Heraustreten aus
dieser Einerleiheit statt: Der Andere wird vom Geliebten zum
Gewußten. Es entsteht ein Verhältnis der Geschiedenheit, ein Ich-
Gegenstands-Verhältnis. Das Verhältnis des Geistes zum Gegen-
stande (Objekt) ist stets das der Anderheit, Geschiedenheit: „I c h
bin n i c h t d e r A n d e r e“, gilt hier wesensgemäß.
2.
Unterscheidung von Eingebung und Verarbeitung
Der empiristische, aristotelisch-scholastische und neu-idealistische
Wissensbegriff
Die Begriffsbestimmung des Wissens als Vergegenständlichung
(Objektivierung) wird wohl kaum auf Widerspruch stoßen. Die
Frage ist nur, wie es zu dieser Vergegenständlichung komme. Wir
behaupten, daß es primär nicht die Sinnesempfindung und ihre Ab-
leitung, die Vorstellung, sondern eine E i n g e b u n g sei, welche
vergegenständlicht, das heißt, dem Geiste gegenübergestellt und da-
mit als Gegenstand (Objekt) gefaßt werde; daß ferner, ehe es zum
begrifflich durchgebildeten Wissen komme, ein Vorgang von ent-
scheidender Bedeutung einsetzen müsse: die Ablösung des Bewußt-
seins von seinem es innerlich erfüllenden Inhalt, dem Eingegebenen.