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hang mit anderen Vorstellungen und b) eine Vorstellung im Denken ohne

Zusammenhang mit Eingebung, endlich c) ohne Zusammenhang mit unterglie-

dernden Denkakten geben. Der Leistungszusammenhang ist es erst, welcher Emp-

findungen und Vorstellungen zu dem macht, was sie jeweils im Denken und im

Geistesleben überhaupt sind.

Ohne

den

sinnvoll-ganzheitlichen Zusammenhang

ist die Vorstellung keine Vorstellung,

sondern nur die Möglichkeit dazu.

Erst

als Denkglieder gibt es Vorstellungen. Das folgt auch aus dem Satze: Das Ganze

ist vor dem Gliede! Ganz ähnlich gibt es auch in der Wirtschaft kein Gut ohne

andere Güter. Zum Beispiel ist eine Schraube kein Gut ohne Zusammenhang mit

der Maschine, diese keines ohne Zusammenhang mit der Arbeit, diese keines

ohne Zusammenhang mit dem Erfindergedanken usf. — nur in gliedhaften Zu-

sammenhängen gibt es wirtschaftliche Güter und Werte

1

.

Gibt es aber keine einzelnen, atomistisch gedachten Vorstellungen für sich,

so folgt daraus, daß es auch keine nachträgliche „Verbindung“ derselben, am

wenigsten nach mechanischen Gesetzen, geben könne. Sind schon Vorstellungen

für sich, ohne Gliedhaftigkeit, begriffswidrig, so sind es auch ihre nachträglichen

„Assoziierungen“. Im besonderen gibt es daher keine Assoziation nach dem

„Gesetze“ der „Berührung“, das heißt der stattgefundenen „Abfolge“ oder

„Reihung“ (das „Gesetz der Assoziation nach Ä h n l i c h k e i t “ verstößt schon

gegen die atomistisch-mechanische Natur des Verfahrens, indem es etwas von

sinnvollem Zusammenhange, von Gliederung in sich schließt).

Der näheren Prüfung halten alle jene Erscheinungen in unserer Erfahrung, die

als Beispiele für reine Assoziation angeführt werden — wie die Abfolge „Blitz“,

„Donner“ oder etwa der Fall, daß jemand, der an / einem Hause vorübergeht,

an Dinge denkt, die er vor Jahren dort erlebte — nicht stand. S o l c h e B e -

w u ß t s e i n s e r s c h e i n u n g e n s i n d k e i n e g e s e t z m ä ß i g e n

A s s o z i a t i o n e n d e s D e n k e n s , s o n d e r n e n t a r t e t e , e n t g l i e d e r t e

D e n k v o r g ä n g e . Und zwar sind sie Entgliederungen, welche einerseits aus

ungesammelter Eingebung, aus Zerstreutheit entstehen, andrerseits aus gestörter,

abgerissener Verarbeitung von Eingebungen. Wer beim Blitz an den Donner

denkt

, verweilt nicht beim Begriffe des Blitzes, der Elektrizität usf., sondern

schweift ab und verläßt seinen Gegenstand

2

. Er d e n k t also nicht, sondern

überläßt sich Gewohnheiten, Bilderfolgen. Je mehr wir es also mit Vorstellungs-

folgen zu tun haben, die annähernd (denn völlig ist das überhaupt unmöglich)

nach „Assoziationsgesetzen“ bestimmt wären, umso weniger erweisen sie sich

als echtes D e n k e n , vielmehr als zerstreutes und gestörtes Denken, als un-

geschlossene Denkfolgen, schließlich als „Ideenflucht“

3

. Wir werden später sehen,

daß auch die Ideenflucht nicht von dem Assoziationsgesetz der „Berührung“ in

1

Vgl. mein Buch: Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena 1929,

S. 194 ff. und 199 ff.

2

Wir bemerken, daß wir hier vom b e g r i f f l i c h e n D e n k e n spre-

chen, also 1. nicht von Erlebnisganzheiten, in welchen Blitz und Donner (neben

anderem Erlebten) zusammengehören mögen; 2. insbesondere auch nicht von künst-

lerischen Gestaltungen, in welchen Blitz und Donner ebenfalls untrennbar sein

mögen. Wenn der Dichter den Blitz auf die Bühne bringt, dann nicht ohne den

Donner. Ganz etwas anderes ist es aber, den Blitz b e g r i f f l i c h zu denken.

Hier dürfte der Donner nur dann dazugedacht werden, wenn und sofern der

Begriff des Blitzes ihn forderte.

3

Über die Art dieser Störung vgl. unten S. 78 ff.