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Weise bei der Wahrheit. Zudem ist die Verschiedenheit der Spra-
chen gerade dadurch und soweit gefordert, als die Sprache über-
individuell ist, der Gattung angehört. Denn jede Ganzheit muß
sich in Unterganzheiten ausgliedern.
VIII.
Anhang zur Stufenlehre: Das vervollkommnende Bewußtsein
oder sittliche Bewußtsein
Nicht um eine einzelne Stufe zwischen den Stufen, sondern um
eine alle Stufen — und auch Teilganzen — begleitende Erscheinung
handelt es sich im sittlichen Bewußtsein. Systematisch müßte daher
das vervollkommnende Bewußtsein erst nach den Teilganzen be-
handelt werden. Lediglich aus Zweckmäßigkeitsgründen scheint es
besser, schon hier als Anhang zur Stufenlehre davon zu reden.
Die Grundtatsache, von der man bei Betrachtung aller Sittlichkeit
im weitesten Sinne auszugehen hat und der man in der Erfahrung
überall begegnet, wo ganzheitliches, sinnvolles Sein angetroffen
wird, ist die Unvollkommenheit. Keine Ganzheit ist schlechthin
fehlerlos ausgegliedert. Keine Ganzheit erreicht völlig sich selbst.
Stets sind Unvollkommenheiten vorhanden. Der leibliche Organis-
mus ist krank, die Gemeinschaft brüchig, / das Denken irrt, das
Gestalten stammelt, das Handeln erreicht nicht sein Ziel. Im reinen
Sachgehalte, im reinen Wesen, im Begriffe jeder sinnvollen Ganz-
heit liegt aber ihre Vollkommenheit vorgezeichnet.
Es ist aber dem Geiste gegeben, nach innerer Selbstwiederher-
stellung zu streben. Darum setzen überall Bestrebungen ein, die
Vollkommenheit zu erreichen, sie, wenn sie auch verlorenging,
wiederherzustellen. Diese Vervollkommnungsbestrebungen setzen
auf allen Stufen des Geistes ein (und in allen Teilganzen, von denen
aber erst später zu sprechen ist). Aus diesem Grunde ist das Stre-
ben nach Vollkommenheit, das sittliche Bewußtsein nicht auf das
Handeln eingeschränkt noch auf die damit verbundenen Gemein-
schaftsverhältnisse. Es gibt vielmehr auch eine Vervollkommnung
des Glaubens, der Gezweiung, des Denkens, Gestaltens, Handelns,
sinnlichen Lebens und des Erinnerns.
Wir können das auch anders wenden und sagen: Die Eigenschaft „gut“ und
„böse“ komme nicht nur dem Willen zu, sondern auch dem Vorgeordneten des
Willens, dem Glauben, Lieben, Denken und Gestalten. Man kann auch Böses