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in diesem Sinne einfach. Aber richtig ist, daß sie sämtliche niederen in sich spie-

geln und aufnehmen; daher niemals eine Stufe für sich allein, ein Teilganzes

für sich zu erscheinen und zu wirken vermag, sondern nur der Mensch als un-

geteiltes Ganzes.

Verwicklungen treten erst auf, wenn die Einheit dieses Ganzen gestört wird.

Aber dann entspringen sie nicht aus vielfältiger Zusammengesetztheit, sondern

aus Bruch und Spannung in einem getrübten Ganzen.

In diesem Zusammenhange sei noch, rückblickend auf das Ganze unserer Dar-

stellung, eine Bemerkung über die sogenannte

angewandte Psychologie

oder

Psychotechnik

hinzugefügt.

In der unverbrüchlichen Ganzheit der menschlichen Natur liegt, daß es mit

der Anwendung wissenschaftlicher Geisteslehre auf die persönlichen / Geist-

und Seelenzustände seine Wege habe, daß eine „angewandte Psychologie“ immer

eine zweifelhafte Sache bleiben werde. Denn gleichwie derjenige, welcher mythi-

sche Vorgänge, wie sie im „Don Juan“ Mozarts und im „Sturm“ Shakespeares

geschildert sind, darstellt, selbst von mythischen Kräften durchstürmt sein muß,

so muß, wer „Psychologie“ anwendet, von jenen Kräften Besitz zu ergreifen

vermögen, die er anwenden will, und zwar der Psychologe ebenso wie der

Zögling.

Um einen großen Zustand zu erfassen, bedarf es einer empfänglichen Natur,

die dem Aufzunehmenden gewachsen ist. Daher ist nichts fratzenhafter als der

Anblick von Maschinen, Versuchsreihen, Zählblättern, Statistiken, welche unsere

naturwissenschaftliche Psychologie aufbietet, um dem menschlichen Geiste näher

zu kommen: Auch ein Aufstand der geistigen Unterwelt, deren es so viele in

unseren Zeitläuften gibt!

Ein anderer solcher Aufstand tritt darin hervor, daß in der nichtexperimen-

tellen Seelenforschung seit langem Irrenärzte die Führung erhielten, wie die

Namen Freud, Adler, Jaspers, Jung, Prinzhorn, Kraepelin, Kretschmer bezeugen.