V i e r t e r T e i l
Ableitende Erklärung der Ausgliederungsordnung
als Gebäude von Entsprechungen
Mit Stufenbau, Teilinhalten und Vorrängen ist das Wesentliche
der Ausgliederungsordnung des Geistes bestimmt. Diese Bestim-
mung erfolgte bisher durch Zergliederung des in der geistigen
Erfahrung Gegebenen.
Läßt sich die erkannte Ausgliederungsordnung des Geistes auch in
ihrer inneren Notwendigkeit begreifen? Mit dieser Frage eröffnet
sich der Untersuchung die Aufgabe der Ableitung (Deduktion),
genauer gesagt der e i n s i c h t i g e n Ableitung der Ausgliede-
rungsordnung. Gelingt die einsichtige Ableitung, dann müßte sich
die gesamte Ausgliederungsordnung des Geistes als ein Gebäude
sinnvoller Entsprechungen erweisen.
Warum ist der menschliche Geist gerade so beschaffen, wie wir
ihn vorfinden, warum nicht anders? Läßt sich begreifen, daß er
seinem Wesen nach gerade die in der Erfahrung aufgewiesene Be-
schaffenheit haben müsse? Das ist die Frage, die es zu beantworten
gilt.
Ist der Geist als eine ausgegliederte Ganzheit begriffen, so muß
der sinnvolle Zusammenhang seiner Glieder auch verständlich ge-
macht werden können, auch ableitbar sein. Damit wäre ein hohes
Ziel gesteckt, denn keine der bisherigen Einteilungen kann die gei-
stigen Erscheinungen als n o t w e n d i g e Formen des Geistes be-
greiflich machen.
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Die Frage des Verhältnisses zu den bisherigen Einteilungen und
was es nun mit deren Grundbegriffen, Gefühl, Wille und Vor-
stellung, auf sich habe, ist damit ebenfalls gestellt. Das Verhältnis
zu den außerordentlichen geistigen Erscheinungen, die Folgerun-
gen auf die Freiheitslehre, die Erziehungslehre ergeben sich als