Table of Contents Table of Contents
Previous Page  6321 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 6321 / 9133 Next Page
Page Background

[185/186]

167

Gezweiung wie die Selbstvergegenständlichung nicht den Geist

selbst bezeichnen, sondern den Weg s e i n e r V e r m i t t e l -

b a r u n g. Die Vermittelbarung des Geistes geht durch das Ich-Du-

Verhältnis und das Ich-Gegenstand-Verhältnis (die Selbstobjek-

tivierung) hindurch, sie vollzieht sich darin, sie ist aber nicht damit

allein bezeichnet, nicht damit erschöpft.

Die Vermittelbarung kann nun nichts Geringeres sein als die

Entwicklung der Fülle, die in der Einheit verborgen lag. Daraus

folgt ein Satz, der uns bereits den Gliederbau des Geistes erhellt:

Die h ö h e r e n S t u f e n e n t h a l t e n d i e t i e f e r e n d e r

A n l a g e n a c h i n s i c h . Und umgekehrt gilt: Die t i e f e -

r e n S t u f e n v e r m i t t e l b a r e n , b e s o n d e r n , k o n -

k r e t i s i e r e n , e r g ä n z e n d a s , w a s i n d e n h ö h e r e n

n o c h o f f e n g e l a s s e n w i r d .

A.

D e r u n o f f e n b a r e G e i s t e s g r u n d

Im Geistesgrunde befindet sich der Geist noch in seinem Vorsein.

Hier ist das „Ganze als solches“, hier ist noch keine Ausgliederung.

Dieser Quellgrund des Ganzen ist aber nicht in jedem Sinne un-

erreichbar. Er ist soweit zu ahnen oder, in außerordentlichen Gei-

steszuständen, soweit zu erreichen, daß wir ihn als U n m i t t e l -

b a r k e i t u n d a l s F ü l l e z u g l e i c h kennzeichnen können.

Wir können das Vorsein des Geistes bezeichnen als S e i n -

t r a g e n d e s o d e r S e i n - e n t h a 1 t e n d e s S e i n o d e r

Ü b e r s e i n .

/

Aus dem Unoffenbaren ist nichts abzuleiten. Daher fällt der

erste Geistesgrund für die Ableitung aus. Nur soviel läßt sich sagen,

daß, sofern der erste Geistesgrund, ebenso wie das übersinnliche

Erlebnis (das Wesentliche des übersinnlichen Bewußtseins), als das

Unmittelbare gefaßt wird, die nachfolgenden Stufen als Vermitt-

lung dessen, was in diesem Unmittelbaren enthalten ist, gefaßt wer-

den müssen. Das heißt, die höchsten Stufen des Geistes tragen das

in sich, was die niederen Stufen darstellen.