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(1) Die D r e i f e l d e r w i r t s c h a f t (vom 9. bis 19. Jahrhundert).
Das Ackerland ist in drei Teile geteilt, von denen im jährlichen Wechsel
je einer brach liegt, einer mit Winter-, einer mit Sommergetreide bestellt
wird. Neben dem Ackerland ständige Weiden und Wiesen. — V e r b e s -
s e r t e D r e i f e l d e r w i r t s c h a f t : Das Ackerland wird in 6, 9 oder
auch mehr Felder geteilt, von denen Vs, statt brach zu liegen, ganz oder
teilweise mit Futterpflanzen bebaut wird (heute noch in bäuerlichen
Wirtschaften).
(2) Die F e l d g r a s - o d e r K o p p e l w i r t s c h a f t . Das Acker-
land wird eine Reihe von Jahren zum Getreidebau und eine Reihe von
Jahren zum Grasbau benutzt. Es sind, zu unterscheiden: Die w i l d e
F e l d g r a s w i r t s c h a f t , bei der ein Teil so lange mit Körnerfrüch-
ten bestellt wird, als der Ertrag lohnend erscheint, dann als Weide lie-
gen bleibt, während dafür vom früheren Weideland ein Stück der Bear-
beitung unterzogen wird (war früher neben der Dreifelderwirtschaft ge-
bräuchlich). — Bei der g e r e g e l t e n F e l d g r a s w i r t s c h a f t ist
eine größere Anzahl von Schlägen oder Koppeln, z. B. 7, 10, 15, die in be-
stimmter Fruchtfolge bebaut werden, vorhanden. — Bei der E g a r t e n -
w i r t s c h a f t (heute in den Alpen) wird das Land mehrere Jahre hin-
durch mit Ackerfrüchten bestellt, dann mehrere Jahre dem natürlichen
Graswuchs (damit zugleich der Brache) überlassen (Egartenwiese).
(3) Die
F r u c h t w e c h s e l w i r t s c h a f t
(kam
anfangs
des
19. Jahrhunderts in England auf). Hier findet ein Wechsel zwischen Ge-
treide und Blattfrüchten (Hülsenfrüchten, Futterpflanzen, Handelspflan-
zen) statt, nicht zwischen Getreide und Gras. Zum Beispiel enthält der
sogenannte Hohenheimer Fruchtwechsel: 1. Brache, 2. Raps, 3. Winter-
getreide, 4. Wurzelgetreide, 5. Sommergetreide, 6. Klee, 7. Wintergetreide.
Bei der Fruchtwechselwirtschaft sollen sich die Pflanzen in ihrem Bedarf
an Nährstoffen möglichst ergänzen. (Stickstoffanhäufende Wirkung der
Hülsenfrüchte.) Sie ist ein intensives System, das großen Aufwand an
Kapital und Arbeit (oftmaliges Durcharbeiten des Bodens, starke Dün-
gung und so fort) erfordert.
(4) Die W e i d e - u n d G r a s w i r t s c h a f t ist ein extensives Sy-
stem, bei dem der größte Teil des Bodens der Grasnutzung, daher der
Viehhaltung, dient. Sie herrscht in den Alpen und in den Marschen vor,
wo sie Boden und Klima begünstigen.
(5)
Die f r e i e W i r t s c h a f t unterscheidet sich von der Frucht-
wechselwirtschaft dadurch, daß man sich nicht an einen festen Gang der
Fruchtfolge bindet, sondern jährlich individuell den Anbau nach den
wirtschaftlichen Marktlagen einrichtet. Sie ist die intensivste Betriebs-
weise und am günstigsten auf mittleren Gütern mit verschiedenartigen
Grundstücken durchführbar.
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C. Friedrich List
In Deutschland hatte zwischen dem praktischen Schutzbedürf-
nisse des Großgewerbes und der herrschenden Lehre des Freihandels
längst ein Widerspruch bestanden.
Die deutschen Einzelstaaten hatten sich von Anbeginn mit hohen Zöl-
len umgeben (Wiener Bundesakte 1815). Da sie aber zu klein waren, um