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anderen Organen gemein. Sie besagt nicht, daß sie nicht eigene

Organe wären, was besonders Auge und Ohr mit ihren arteigenen,

feinfügigen und vielfältigen Einrichtungen beweisen, was aber auch

die Haut beweist, die ein dem Blutsystem und der gesamten Kör-

pergestaltung vorzugsweise angehöriges Organ und dennoch Träger

des Tast- und Wärmesinnes ist.

An dieser verhältnismäßigen Selbständigkeit der Sinne zeigt sich

wieder, daß die Nerven nur eine Oberleitung über die Organ-

systeme haben. An sich selbst sind sie keineswegs schon die Sinnes-

organe selber. Ebensowenig wie z. B. die das Herz- und Atmungs-

system versorgenden Nerven selber die Atmung sind.

Von den Sinnesorganen als Gliedern der L e i b l i c h k e i t sind

übrigens streng zu unterscheiden die Sinnesempfindungen als Taten

der G e i s t i g k e i t . Die ersteren nehmen an dem leiblichen

Verrichtungssystem teil, die letzteren an der Innerlichkeit / des

Geistes. Die ersteren bleiben in der Ebene der belebten Stofflichkeit,

nicht anders als alle übrigen Glieder des Leibes, die letzteren gehö-

ren der Ebene des Geistes an, sind unräumlich und unstofflich. (Die

Empfindung „blau“ bringt zwar eine stofflich-räumliche Tatsache

zum Ausdrucke, aber „blau“ selbst ist nur als Empfundenes, als gei-

stige Beschaffenheit zu bestimmen und kann daher demjenigen, der

farbenblind ist, niemals an Stofflichem erklärt werden.)

Die Tatsache, daß die Sinnesorgane die Vorbedingungen einer

g e i s t i g e n Verbindung mit der Außenwelt sind, ist von ent-

scheidender Bedeutung für die Beurteilung ihrer Stellung. Man darf

aber nicht vergessen, daß die Sinnesorgane ausschließlich im Leibli-

chen beharren, also nur Vorbedingungen der Empfindung sind. Die

Sinnes e m p f i n d u n g e n , welche sie vermitteln, gehören nicht

mehr dem Leiblichen an. Aus diesem Grunde kommen die Sinnes-

organe trotz ihrer geistigen Bedeutung nach dem Nervensystem,

sogar nach der Verdauung zu stehen. Denn in letzterer ist nicht die

äußerlich-räumliche, sondern die qualitativ-chemische, also ver-

gleichsweise innerliche Verbindung der Leiblichkeit mit der außen-

weltlichen Stofflichkeit gegeben. Es ist der Leib selbst, der die

äußeren Stoffe in sich aufnimmt, sie sich einverleibt. D i e s e E i n -

V e r l e i h u n g i s t d i e g r ö ß t e , i n n i g s t e T a t d e s

L e i b e s . Zugleich ist sie die Urtatsache aller Leiblichkeit (auch

der pflanzlichen). Man nennt sie „Stoffwechsel“, aber der Wechsel

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