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menhang der Zielerreichung, daher die politische oder technische
oder wirtschaftliche Richtigkeit.
Nach dieser Erklärung können wir auf allen Stufen eine art-
eigene Gültigkeit unterscheiden und gelangen dann ohne weitere
Begründung zu folgender Übersicht:
1.
Auf der Stufe des übersinnlichen Bewußtseins: die m e t a -
p h y s i s c h e Gültigkeit, das heißt die richtige, ungestörte Glied-
haftigkeit im Zusammenhange des übersinnlich Empfundenen
( G l a u b e n s r i c h t i g k e i t ) .
2.
Auf der Stufe des Gezweiungsbewußtseins: die richtige Glied-
haftigkeit im Zusammenhange des gegenseitigen Innewerdens, im
Zusammenhange der Liebes-, Freundschafts-, Hassesregungen ( G e -
z w e i u n g s r i c h t i g k e i t , Liebeswahrheit).
3.
Auf der Stufe des Wissens: die richtige Gliedhaftigkeit im
Zusammenhange der Besonderung (Konkretisierung) fortschreiten-
der Untergliederungen des Gegenstandes ( l o g i s c h e Richtigkeit,
Denkrichtigkeit, Wahrheit).
4.
Auf der Stufe der Kunst: desgleichen in der fortschreitenden
Untergliederung der Gestalt ( g e s t a l t l i c h e Richtigkeit oder
Schönheit).
5.
Auf der Stufe des Wollens und Handelns: desgleichen in der
fortschreitenden Verwirklichung der Zielerreichung. Aber je nach
der Art des Handelns gibt es hier mehrere arteigene Gliedhaftig-
keiten: a) des ausdrückenden Handelns; diese Gliedhaftigkeit, die
d a r s t e l l e n d e Richtigkeit, ist die Verwirklichung der Gestal-
tung nach außen hin (Beispiele bilden: die Sprache, das Aussprechen
eines im Geiste vorgestellten Wortes; die Gebärde, dazu die Schrift
und Zeichengebung aller Art); b) des mittelbeschaffenden oder wirt-
schaftlichen Handelns: die w i r t s c h a f t l i c h e Richtigkeit oder
Gültigkeit (was man auch ungenau das „ökonomische Prinzip“
nennt); c) des veranstaltenden Han- / delns: die p o l i t i -
s c h e Richtigkeit und o r g a n i s a t o r i s c h e Richtigkeit (die
beide im Grunde dasselbe sind). Dazu kommt bei allen genannten
Arten: d) die t e c h n i s c h e Richtigkeit, welche darauf beruht,
daß diejenigen stofflichen (physikalisch-chemischen) Ursächlichkei-
ten zur Grundlage genommen werden, welche dem Ausdruck, der
Mittelbeschaffung (wirtschaftliche Zielerreichung) oder der Veran-
staltung jeweils zugrunde liegen.
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