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sich das nie und nimmer erschwingen. Dagegen haben wir gezeigt,

daß sie mit den Begriffsmitteln der ganzheitlichen Geisteslehre

richtig aufgefaßt werden können, ja sich sogar ableitend bestimmen

und einsichtig verstehen lassen.

Eine weitere Aufgabe, die nun zu lösen ist, ist die Einreihung

der Erhöhungen des Geistes, seiner Wesenssteigerungen in die Er-

scheinungslehre; und ebenso der Verkehrungen.

Erhöhungen wie Verkehrungen sehen wir in Leben und Ge-

schichte mächtig.

Die Tatsache, daß der Geist hohe Stufen zeigt, welche über das

breite Leben hinausweisen; sowie die andere, daß er tiefere

Stufen zeigt, welche noch tiefere — das Untersinnliche — bedecken,

weist uns den Weg dazu, die grundsätzliche Möglichkeit einer

Wesenserhöhung sowohl wie einer Wesensverkehrung zu begreifen.

Ferner liegt diese Möglichkeit darin, daß die subjektive Geistes-

lehre von Anbeginn nicht ohne die gesellschaftliche (objektive)

begründet wird und die hohe metaphysische Wesenheit des allge-

meinen Geistes die Voraussetzungen für die Sonderformen des

subjektiven Geistes bildet, also schon grundlegend in den Bestim-

mungen der subjektiven Sonderformen mit dabei ist.

Dieser Punkt ist von besonderer Wichtigkeit. Aus der Einteilung

in „Vorstellung, Gefühl, Wille“ können sich zwar starke / und

schwache Formen ergeben; dagegen können sich hieraus keine Mög-

lichkeiten einer Wesenssteigerung und Wesenserniedrigung noch

Wesensverkehrung ergeben. Vor allem gibt es für diese Psychologie

ja gar kein „Wesen“ der Seele. Sie bleibt eine „Psychologie ohne

Seele“. W e s e n s v e r k e h r u n g muß im tätigen Bösen be-

schlossen liegen. Das Unholdische Führertum der Geschichte zeigt

uns das tätige Böse überall am Werke

1

. Wie könnten aber alle jene

Psychologien, die behaupten, es nur mit schlechthin „gegebenen“

Erfahrungstatsachen zu tun zu haben, diese also naturwissenschaft-

lich betrachten, ernsthaft von Gut oder Böse reden? Das überlassen

sie folgerichtig der Sittenlehre. Ebenso muß die Wesenserhöhung

in das Metaphysische führen. Eine Wissenschaft aber, die nur

Vorstellungen, Gefühle, Strebungen anerkennt, kennt auch keine

1

Weiteres über die Verkehrungen siehe unten S. 248 ff.; vgl. auch meine Ge-

schichtsphilosophie, Jena 1932, S. 331 ff.