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schichtlichen Unbildung von heute wohl entspricht, unter dem selt-

samen Namen der „Parapsychologie“ sozusagen neu entdeckt. Aller-

dings hatte sich der sogenannte „Okkultismus“ außerhalb der

wissenschaftlichen Kreise schon seit Jahrzehnten damit beschäftigt

und Aufsehen erregt.

Früher hießen die Zustände, um die es sich hier handelt, nach

ihrem Entdecker, dem Wiener Arzte Franz Anton M e s m e r

(1734—1815), „Mesmerismus“. Mesmer selbst nannte sie „tieri-

schen Magnetismus“. Fleute spricht man von „Hypnotismus“ (grie-

chisch Hypnos, der Schlaf

1

). Uns dünkt aber „Magnetismus“ eine

richtigere Bezeichnung als „Hypnotismus“, weil bekanntlich die

betreffenden Leistungen nicht notwendig mit einem schlafartigen

Zustande verbunden sind, während „Magnetismus“ wenigstens eine

gewisse innere Gleichgerichtetheit und Anziehung aller Bewußt-

seinselemente sowie die Angeschlossenheit des Magnetisierten an

den Magnetisierenden bezeichnet. Dagegen scheinen uns die

heute üblichen allgemeinen Namen wie „Okkultismus“, „Spiritis-

mus“, „Parapsychologie“ noch weniger richtig. Insbesondere kann

man unseres Erachtens von einer „Para“-Psychologie dann nicht

reden, wenn die von ihr behandelten Erscheinungen grundsätz-

licher Art sind, was doch ohne Frage der Fall ist.

Wir schlagen daher eine andere Bezeichnung vor, welche ver-

sucht, jene Erscheinungen von einer auffallenden Seite ihres Wesens

her zu bestimmen, nämlich von der Seite her: daß sich bei allen

diesen Zuständen der Geist in einem B a n n e befindet, wodurch

er seiner selbst nicht in dem gleichen Maße mächtig ist wie im ge-

wöhnlichen (wachen) Bewußtsein. G l e i c h z e i t i g e r h ö h t

u n d g e b a n n t z u s e i n , i s t d a s M e r k z e i c h e n d i e -

s e r / G e i s t e s z u s t ä n d e . Mit Recht dürfen wir sie daher

Bannzustände nennen. Wir zählen hier nur die wichtigsten auf

(ohne uns mit der näheren Darstellung, die zu weit führen würde,

aufzuhalten):

Der jenseitige Mensch, eine Einführung in die Metapsychologie der mystischen

Erfahrung, Berlin 1925; Alexandra D a v i d - N e e l , Heilige und Hexer, 3. Aufl.,

Leipzig 1933.

Zur Geschichte vgl. Carl K i e s e w e t t e r , Geschichte des neueren Occultis-

mus, 2. Aufl., Leipzig 1909.

1

Eine kurze Geschichte bei Charles Richet, a. a. O., S. 141 ff.