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Zuerst läßt sich antworten, daß in den Bannzuständen jene Be-

wußtseinsschichten, welche die L e i b l i c h k e i t u n d S i n n -

l i c h k e i t betreuen, geweckt und erhöht werden. Denn einer-

seits bezeugen die plastischen Bildungskräfte (vom künstlichen Stig-

matisieren Hysterischer und Hypnotischer bis zu den Materiali-

sationen) und ferner die Heilkräfte der Bannzustände eine er-

höhte Lebenstätigkeit; andrerseits bezeugt eine erhöhte / Sinnes-

tätigkeit, welche mit den Bannzuständen verbunden sein kann (be-

sonders das Fernsehen, das Sehen durch Wände und Hüllen), auch

die sogenannte Psychometrie (welche in Empfindlichkeit für die

Schicksale von Gegenständen besteht) sowie ferner eine erhöhte

Wirkungskraft (Bewegen der Körper ohne Berührung, Telekinese).

Diese Wirkungskraft ist im Grunde nicht wunderbarer als die ge-

wöhnliche Bewegung unseres Leibes durch den Willen, die ja auch

nur auf dem Umwege über das Immaterielle der Materie denkbar

ist (wie früher erörtert

1

). — Dazu kommen die Erscheinungen

der Materialisation, welche ebenfalls nichts anderes als die außer-

ordentliche Erhöhung der gewöhnlichen Bildungskräfte des Kör-

pers sind (denn dieser ist nun einmal mehr als ein chemischer Bot-

tich, er hat Gestalt, die vom Geiste gebildet ist).

Das alles bedeutet, daß der Bann zwar erhöhte Macht des Gei-

stes (die ja schon in der Sammlung liegt) zur Folge hat, aber dies in

der besonderen Form verhältnismäßiger Freisetzung und damit

erhöhter Wirksamkeit des geistigen Leibes. Diese Annahme er-

klärt das stärkere Hervortreten des Untersinnlichen, vor allem der

leiblichen Bildungskräfte. Damit ist aber auch eine andere Grund-

tatsache des Lebens erklärt: der im K r e i s l ä u f e w i e d e r -

k e h r e n d e W e c h s e l v o n S c h l a f u n d W a c h e n . Der

Schlaf ist ein Bannzustand, ein solcher, dessen kreisläufige Wieder-

kehr mit dem sinnlich-leiblichen Leben unseres Geistes zusammen-

hängt. Aber nur und ausschließlich mit dem sinnlich-leiblichen Le-

ben? Da die Bilder des Einschlafens und des Traumes eine erhöhte

Schauungskraft beweisen (denn diese Bilder beruhen keineswegs nur

auf Erinnerungsleistungen); so kann man mit Sicherheit sagen: daß

die rückläufige Wiederkehr von Wach- und Bannzuständen über-

haupt zur Stärkung des Geistes notwendig sei. Der Geist bedarf zu

1

Siehe oben S. 103 und 181 ff.