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einer Via purgativa, mit dem Wege der Reinigung zu beginnen
habe. Die Askese und Ekstase zeigen das Ziel und die Grenzen dieses
Weges.
Von der ungeheuren Bedeutung aller körperlichen Selbstzucht,
Strenge und Einfachheit, die weit über alle Leibesübungen und
Körperpflege nach heutiger Art hinausgeht, hat unsere Zeit kaum
eine Ahnung. Darum ist ihr auch der Begriff der Askese fremd,
ohne den doch, wie wir überzeugt sind, eine wahre Kultur niemals
bestehen könne. Denn die Askese bedeutet ihrem innersten Wesen
nach nicht Weltflucht noch Weltverneinung, sondern heldenhafte
Meisterung der sinnlichen Werkzeuge und Bedingungen des mensch-
lichen Geistes.
Freilich sind der körperlichen Umbildung engere Grenzen gezogen
als der geistigen. Auch haben Alter und äußere Umstände in beiden
Fällen eine verschiedene Bedeutung. Der Leib ist abhängiger von
außen als der Geist. Und der jugendliche Leib ist noch bildsamer,
umgekehrt der gereiftere Geist viel mächtiger als der jugendliche.
B. R a s s e n w a h l o d e r i n n e r e R a s s e n u m a r t u n g
Der Leib des Menschen ist nicht nur als gegebener umbildbar,
auch die Gattungshintergründe des Leibes, der M e n s c h e n -
s c h l a g o d e r d i e R a s s e , sind vom einzelnen Menschen bis
zu einem gewissen Grade zu beeinflussen.
Die Grundtatsache, von der wir hier ausgehen, ist: daß es keine
schlechthin reine Rasse gibt. Da schließlich jeder Mensch unvor-
stellbar viele Ahnen hat, ist es ausgeschlossen, daß nicht alle Men-
schen mit allen anderen verwandt wären, wenn auch durch noch so
viele Vermittlungen hindurch. Was man heute einen Menschenschlag
oder eine Rasse nennt, ist nur durch den einheitlichen Stil seiner
Erscheinung und die verhältnismäßige / Beständigkeit dieses Stiles
ausgezeichnet. Ich darf wohl behaupten, daß, im weitesten Sinne
genommen, die Unmöglichkeit des Bestehens einer Rasse, die nicht
aus Mischungen hervorgegangen wäre, unbestreitbar ist.
Daraus folgt aber, daß jeder einzelne Mensch mehrere rassische
Möglichkeiten in sich hat. Allerdings sind diese Möglichkeiten nicht
bei allen Menschen gleich groß, gleich beweglich und gleich nahe-