[319]
283
Vererbungsgesetze der Pflanzen und Tiere einfach auf den Men-
schen zu übertragen. Was für Bohnen und Wicken, Mäuse und Rin-
der gilt, gilt noch nicht für den Menschen. Für den Menschen sind
das zum Teile nur Möglichkeiten, Naturgrundlagen, die verschie-
den genützt, entwickelt werden können. Für die Pflanzen und Tiere
sind es blinde Notwendigkeiten (aber selbst sie müssen für die
Gattungsseele einen gewissen Spielraum lassen).
In der unbekümmerten Übertragung pflanzlicher und tierischer
Gesetze auf den Menschen erblicken wir einen jener fürchterlichen
Vorstöße der Plattheit und des Unholdentums, an denen unsere
Zeit so reich ist.
Im Umgliederungsgange des menschlichen Geistes offenbart sich
das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit in der Rassenbil-
dung. Die R a s s e n b i l d u n g i s t n i c h t j e d e r g e i s t i -
g e n F r e i h e i t b a r . Denn überall, wo der Geist nicht völlig
fehlt, muß seine Freiheit zur Geltung kommen. Je mächtiger die
menschliche Geisteskraft, umso größer ist die Möglichkeit der Um-
artung des Leibes wie der Wahlanziehung der Rasse.
Schöpfertum zeigt sich überall, wo der Geist auftritt.
/