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[363/364]

B.

Die R ü c k v e r b u n d e n h e i t m i t d e r l e i b l i c h e n

G a t t u n g

Der Mensch ist nicht nur Teil der allgemeinen kosmischen Natur,

sondern er ist auch Teil seiner leiblichen Gattung und als solcher

Angehöriger eines bestimmten Menschenschlages, einer Rasse. Seine

Leiblichkeit hat mit der Leiblichkeit der anderen Menschen einen

arteigenen Zusammenhang, wie er durch die Abstammung und

Zeugung hergestellt wird.

Die arteigenen Empfindungen, welche dieses leiblichen Zusam-

menhanges inne werden, sind in der Geschlechtsempfindung / ge-

geben und weiterhin im Instinkt der geschlechtlichen Wahlanzie-

hung, der Blutsverwandtschaft, Rassenverwandtschaft.

Die Geschlechtsempfindung bezeugt in ihrem überindividuellen

und metaphysischen Gepräge die Rückverbundenheit des einzelnen

Menschen in der Gattung so deutlich, daß darüber nicht eigens zu

sprechen ist

1

. Weniger deutlich ist dieser Zusammenhang im In-

stinkt. Aber dessen Natur besteht ja schon darin, die allgemeine

Verbundenheit des Menschengeistes mit der Leiblichkeit seiner

Gattung anzuzeigen, denn auch die Umwelt wird vom Instinkt

vornehmlich als Bedingung für das Gattungsleben empfunden. Das

beweisen alle Instinkte, die Mutterliebe, Vaterliebe, alle Familien-

triebe, Herdentriebe, Rassenanziehungen, Geselligkeitsinstinkte des

Menschen (sie alle von der leiblichen Seite her, nicht als Gezwei-

ungsgefühle genommen). Hier ist es überall der leibliche Gattungs-

geist, der in diesem uns selbst rätselhaften und uns selbst meistern-

den dunklen Drange sich regt und wirksam wird. Die empiristische

Seelenlehre faßt alle diese Tatsachen individualistisch, etwa als

Empfindungen, die durch innere physiologische Reize erregt wer-

den. Die maßgebende Wirklichkeit ist aber in Wahrheit die Gat-

tung, das Uberindividuelle, das im Zeugungstriebe deutlich den

Menschen zugleich Zweck und Mittel sein läßt.

G e s c h 1 e c h t s t r i e b und I n s t i n k t s t e l l e n d a s

R ü c k v e r b u n d e n h e i t s b e w u ß t s e i n d e s M e n s c h e n

m i t s e i n e r l e i b l i c h e n G a t t u n g d a r . Dies leuchtet

umso mehr ein, als die vergegenständlichende Seite dieser Empfin-

1

Siehe oben S. 117 f. und 195.