Table of Contents Table of Contents
Previous Page  6488 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 6488 / 9133 Next Page
Page Background

334

[377/378]

ist. Dieses Übernatürliche ist abermals die Ganzheit in ihrem Vor-

sein, die Idee, welche hinter der Erkenntnis des Vollkommenen, der

Eingebung, steht und in sich die Forderung nach lauterer Verwirk-

lichung trägt. Die sich ausgliedernde Ganzheit hat wesensgemäß das

Erfordernis nach Vollverwirklichung in sich.

Indem das richtende Ich rückverbindend auf eine übernatürliche

Ebene hinweist, wird es zum Bürgen dafür, daß eine Uberwelt

bestehe.

Das vervollkommnende oder richtende Bewußtsein drängt aber

durch Selbstbestimmung, Besserung, Verwandlung nicht nur auf

eine Vervollkommnung des jeweils schon ausgegliederten Geistes

hin, sondern darüber hinaus auf weitere Erweckung von Ein-

gebungen, hinter denen die Idee steht, und damit nach Wieder-

geburt und Verklärung. Die philosophische Sittenlehre mündet

demnach in die Ideenlehre, und diese weist auf den letzten meta-

physischen Grund, die Idee der Ideen hin. Da das vervollkomm-

nende oder richtende Bewußtsein auf allen Stufen und in allen Teil-

ganzen wirksam ist, weist es selber keinen ihm allein eigenen

Gegenstand (oder Wert) auf, sondern weist auf das Übernatürliche

hin, welches den Hintergrund aller einzelnen Stufen bildet.

E. Die R ü c k v e r b u n d e n h e i t m i t d e m a b s o l u t e n

G e i s t e

Das übersinnliche Bewußtsein zeigte sich als Anzeichen der Rück-

verbundenheit mit der höchsten, alles befassenden Ganzheit, deren

Glied der Mensch ist.

In dieser Allbefaßtheit liegt etwas, was über alles Naturhafte,

dessen der Geist sich sonst bedient, hinausgeht; und sogar über das

Geistige, Ideenhafte, das er in sich als Eingebung zu / erwecken

vermag. Schon in früherem Zusammenhange wurde uns daraus ver-

ständlich, daß dem Menschen das Allbefassende, Gott, nicht selber

Gegenstand werden könne. Uns fehlt als befaßten Gliedern der

göttliche, heilige Sinn. Darum das G e h e i m n i s v o l l e , mit

dem das übersinnliche Bewußtsein für immer verbunden ist.

An diesen Hauptpunkt, daß Gott hienieden nicht von Angesicht

zu Angesicht geschaut werden könne, ist hier eindringlich zu er-