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worren vorstellende Monaden

1

. Die Einfachheit und stetige Tätig-

keit verbürgt auch die Unsterblichkeit der Seele.

Die Mängel dieser Auffassung scheinen mir darin zu liegen, daß

sie auf eine bloße Vielheit von Monaden, also einen geistigen Ato-

mismus, hinauszulaufen droht: daß ferner das Wesen der Seele nur

mit der Vorstellung („Repräsentation“) bezeichnet sei (Rationalis-

mus).

7.

Kant (

1804)

Von Kant ging eine große Bewegung nicht nur in der Philosophie

überhaupt, sondern auch in der Seelenlehre durch Fichte, Schelling,

Flegel und Baader aus. Kant trat als Wegbereiter des deutschen Idea-

lismus dadurch auf, daß er, ent- / gegen dem Empirismus, wieder

bestimmte Seelenvermögen unterschied und deren Erscheinungen

nicht mehr nach dem Verfahren der Assoziationslehre, sondern

durch apriorische Kategorien darstellte. In der S i n n l i c h k e i t

leitete er Raum und Zeit nicht wie die Sensualisten aus äußeren

Eindrücken ab, sondern erklärte sie für apriorische Formen des

sinnlichen Empfindens. — Das D e n k e n leitete er ebenfalls nicht

aus den Zusammenballungen (Assoziationen) der aus Sinneseindrük-

ken herkommenden Vorstellungen ab, sondern aus den apriori-

schen Formen desselben, die ihm in einem Gebäude von „Katego-

rien“ (und zwar der Quantität, Qualität, Relation, Modalität) ge-

geben waren

2

. Nicht mehr das Vorstellen, wie beim Empirismus,

sondern das Denken und die ihm zugrunde liegende apriorisch be-

stimmte Erkenntnistat ist nunmehr das Erste.

Darüber hinaus kannte Kant noch etwas, was die mechanistische

Seelenlehre am grundsätzlichsten und schärfsten ablehnte: die

S p o n t a n e i t ä t in der Auffassung des Sinnlichkeits- und Denk-

inhaltes, von ihm genannt: „transzendentale Apperzeption“. In ihr,

ihrer „Synthesis“, gründet die „Einheit des Bewußtseins“, also das,

was man Ich oder Seele nennt. Diese Spontaneität, das ist festzuhal-

ten, war Kanten nicht mehr empirisch, sondern schon „transzenden-

1

Vgl. Leibniz: Neues System der Natur und der Gemeinschaft der Sub-

stanzen wie der Vereinigung zwischen Körper und Seele (Philosophische Schrif-

ten, hrsg. v. C. J. Gerhardt, Bd 4), Berlin 1880, S. 477 ff.

2

Kant: Kritik der reinen Vernunft, Riga 1781, S. 102 ff.

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