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logie in der Ganzheitslehre ist also vor allem gekennzeichnet durch

ihr Verhältnis zur O n t o l o g i e , wie sie in Spanns Hauptwerke

„Der Schöpfungsgang des Geistes“ dargestellt und in der K a t e -

g o r i e n l e h r e bereits impliziert ist, ferner durch ihre innere

Bezogenheit auf die R e l i g i o n s p h i l o s o p h i e , dem syste-

matischen Schlußstein der Ganzheitslehre.

I. Die Stellung der Geisteslehre im kategorialen Gefüge

des Gesamtsystems

A. Die P n e u m a t o l o g i e a l s E n t s p r e c h u n g

z u r K a t e g o r i e n l e h r e

Wie alle Erscheinungen des Geistes nur offenbar werden können,

weil ihnen ein Nicht-Erscheinendes zugrunde liegt, „der unoffen-

bare Geistesgrund“, so bleibt das Sein an sich unerfahrbar, un-

schaubar, unergründbar. Was unserem geistigen Auge allein faßbar

werden kann, sind die Weisen, in welchen es sein inneres Gefüge

zum Ausdruck bringt. Die Weisen des Seins, die ontologischen

Kategorien lassen uns das Sein dennoch erkennbar werden. Seins-

lehre ist nur möglich durch K a t e g o r i e n l e h r e , ja diese selbst

ist Seinsoffenbarung, Strukturanalyse des Seins. Das war die große

schöpferische Wieder-Entdeckung durch Spann. Ontologie und Ka-

tegorienlehre fallen im Wesenhaften zusammen.

Das Sein aber legt sich auseinander in das Objektive und das

Subjektive. Das Reich des Objektiven wird in seinem Grund-

gefüge erschlossen durch die Kategorienlehre. Aus ihr folgt gleich-

sam als Entsprechung und in Vertiefung des logischen Satzes vom

zureichenden Grunde der das Sein des Geistes wie des Stoffes in

aller Dynamik erfassende o n t o - l o g i s c h e G r u n d s a t z :

Jedes Sein, als ein Schaffendes, hat einen i n n e r e n Grund: das

Geschaffenwerden. „ S e i n i s t S c h a f f e n a u s G e s c h a f -

f e n w e r d e n“.

Da Sein nicht bloß das Objektive, wie es meist stillschweigend

in der Philosophie hingenommen wird, in sich trägt, sondern in viel

eigentlicherem und essentiellerem Sinne das Subjektive, Selbst-

bewußte, Geistige in sich begreift, muß dieser oberste Seins-Grund-