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sammenhang anstatt Empfindung „Gefühl“ zu setzen, so würde ein

Satz Spanns lauten: „Was bleibt noch übrig, das Gefühl' zu erklä-

ren? Die R ü c k v e r b u n d e n h e i t I

1

“ Wir möchten daher

sagen: G e f ü h l e s i n d d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

d a ß s i e u n s d i e R ü c k v e r b u n d e n h e i t z u d e n g e i -

s t i g e n u n d n a t ü r l i c h e n G a n z h e i t e n u n m i t t e l -

b a r e r l e b e n l a s s e n .

Diese Unmittelbarkeit der Rückverbundenheit macht es ver-

ständlich, daß den Gefühlen etwas „Unausgegliedertes“ („Diffuses“,

„Ungegliedertes“)

2

, etwas „Dunkles“, der „Erhellung“, das heißt der

„Ausgliederung“, Bedürftiges eigen ist, wie denn auch Hegel das

Gefühl als unklares Denken, als etwas Dämmerhaftes erklärte

3

.

Von der Ausgliederung her sind die Gefühle nicht eindeutig zu

fassen. Als Rückverbundenheitserscheinung jedoch bestätigen sie

die ganzheitliche Geisteslehre in überzeugender Weise. So sehr

Spann jede seiner Lehren förmlich in einem Guß vor uns hingestellt

hat, so hat er selbstverständlich um jedes ihrer Probleme sichtlich

gerungen. Da die ersten Ansätze zu einer Gefügelehre des Geistes

in der Analyse des objektiven Geistes gewonnen und zu einer Aus-

gestaltung, ja Neugestaltung der Gesellschaftslehre entwickelt wur-

den

4

, so ging es zunächst allein um die A u s g l i e d e r u n g ,

die auch noch der Pneumatologie in der ersten Fassung (Der

Schöpfungsgang des Geistes, Viertes Buch) das ausschließliche Ge-

präge gab. Erst in dem vorliegenden Werke wurde die Rückver-

bundenheitslehre des Geistes entwickelt und zu einer gewaltigen

Uberwölbung des in der Ausgliederungsordnung gegebenen The-

mas ausgebaut. Hinsichtlich der Gliederung und Einteilung war

gleichsam die kleine Welt des subjektiven Geistes bereits vergeben,

als sich mit der Rückverbundenheit in den übergeordneten Ganz-

heiten die metaphysische Frage nach seiner Stellung in der großen

Welt des Kosmos geheimnis- und verheißungsvoll auftat.

1

Othmar Spann: Ganzheitliche Logik, Salzburg, Klosterneuburg 1958, S. 48.

2

Siehe oben S. 399.

3

Hegel, Enzyklopädie, § 447; angeführt bei Spann, Der Schöpfungsgang des

Geistes, Jena 1928, S. 316.

4

Siehe Spanns grundlegende Arbeit: „Vorrang und Gestaltwandel in der

Ausgliederungsordnung der Gesellschaft“ in Logos, Bd XIII, Tübingen 1924/25,

S. 194 ff.