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1. Die bestimmte vorräumliche Wesenheit.

2.

Die innere Rhythmik oder Zeitgestalt dieser Wesenheit,

das heißt die Schritte in der Zeit, welche der Verräumlichung

vorstehen oder welche, anders gesagt, zur Verräumlichung

führen. Denn jede Naturerscheinung muß durch einen zeitlichen

Vorgang zu dem werden, was sie ist.

3.

Die Eigenschaften, welche, der vorräumlichen Wesenheit

entstammend, über die Verzeitlichung sich verräumlichen.

4.

Die daraus folgende Raumgestalt.

Das erste, in dem sich die vorräumliche Wesenheit zeigt, ist

das bestimmte Zeitmaß, der bestimmte innere Rhythmus, mit

welchem sie in Erscheinung tritt Diese inneren Bewegungs-

schritte des Werdens nennen wir die r h y t h m i s c h e G e -

s t a l t o d e r Z e i t g e s t a l t des Dinges und seiner Eigen-

schaften. Die Eigenschaften (und mit ihnen das Ding, dem sie

angehören) können sich nicht unvermittelt verräumlichen. Die

Verräumlichung muß vielmehr durch die Verzeitlichung hin-

durchgehen. Erst die Zeitgestalt kann in die Raumgestalt über-

tragen werden.

Damit haben wir das wichtige Ergebnis: die Verräumlichung

einer vorräumlichen Wesenheit ist gekennzeichnet durch die

Übertragung ihrer Rhythmen oder Zeitgestalt in räumliche

Bewegung oder Raumgestalt. Es handelt sich hier um zwei

Übertragungen oder Transponierungen in andere Seinsebenen:

aus der vorräumlichen Ebene in die zeitliche Ebene und aus der

zeitlichen (mittels der Eigenschaften) in die räumliche Ebene.

Es ist lehrreich, diesen entscheidend wichtigen Gedankengang

an Beispielen zu erläutern.

/

A. B e i s p i e l d e r K r i s t a l l b i l d u n g

Am Vorgange der Kristallbildung läßt sich die Tatsache der

Verräumlichung am deutlichsten beobachten. Die Kristallbildung

vollzieht sich wachstümlich. Um einen „Kristallkeim“ schließen

sich gleichwie Schalen immer neue Kristallschichten, daher ist

jedes Stückchen jedes Kristalls in sich gefügeartig beschaffen

(Kategorie der Ebenbildlichkeit).

Die Gestalt, welche das Ziel der Verräumlichung (hier

Kristallbildung) ist, beruht darauf, daß b e v o r z u g t e R i e h -