[174/175]
157
barkeit praktisch weitgehend (aber doch auch nicht völlig) um-
kehrbar. Das Heben eines Kilogramms um 1 m kann durch
Fallen rückgängig gemacht werden, und das Fallen durch Heben
(auch das allerdings nur, wenn man von der Änderung des Gra-
vitationsfeldes und so fort absieht). /
Die Vermitteltheit, Abgeleitetheit dieser raumbezogenen Kräfte
ist es, welche ihre Unselbständigkeit, Ungestaltetheit, Unge-
richtetheit bedingt. Denn nur aus Ungestaltetheit, Unge-
richtetheit, Unselbständigkeit folgt Umkehrbarkeit. Da aber die
Ungestaltetheit keine absolute ist, ist es auch die Umkehrbar-
keit nicht
1
.
3.
Die wesenseigenen, zugleich lebensverwandten
Eigenschaften
a . B e g r i f f s b e s t i m m u n g
Logisch vor den raumbildenden und -umbildenden Kräften
stehen die sich verräumlichenden, also in raumbildenden Er-
scheinungen sich erst äußernden, den raumbildenden Kräften in
diesem Sinne also zugrunde liegenden Eigenschaften. Wir
können sie daher als die w e s e n s e i g e n e n Eigenschaften
der Natur bezeichnen. Es handelt sich bei ihnen um das Ur-
sprünglichste an der erscheinenden Natur. Als solche stellen sich
dar:
der C h e m i s m u s ;
d i e W ä r m e ;
d e r E l e k t r o m a g n e t i s m u s samt dem L i c h t e (das
ja als Sonderform des Elektromagnetismus gilt) und samt allen
anderen S t r a h l u n g e n , auch der R a d i o a k t i v i t ä t
(deren Stellung übrigens bekanntlich unklar ist).
Es ist leicht ersichtlich, daß die wesenseigenen Eigenschaften
der Natur — also kurz gesagt Chemismus, Wärme, Elektro-
magnetismus — zugleich jene sind, die für das Leben die Grund-
lage bilden. Wir können sie darum mit Recht als auf das Leben
hingeordnete oder l e b e n s w e n d i g e , l e b e n s b e z ü g -
l i c h e , also auch in irgendeinem Sinne l e b e n s v e r w a n d t e
E i g e n s c h a f t e n bezeichnen. — Vom Standpunkte unserer
Lehre von der „Gezweiung höherer Ordnung“ aus (die aller- /
1
Weiteres über Nichtumkehrbarkeit siehe unten S. 206ff.