216
[189/190]
materialistischen Geschichtsauffassung“ (1896), 5. Auflage, Leipzig 1924
1
—
Max Weber: Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer
Erkenntnis, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Bd 19,
Tübingen 1904, S. 22 if.
2
— Friedrich von Gottl-Otlilien- feld: „Die Herrschaft
des Wortes. Untersuchungen zur Kritik des nationalökonomischen Denkens“,
Jena 1901; später näherte sich Gottl dem Verfasser dieses Buches; „Wirtschaft
als Leben. Eine Sammlung erkenntniskritischer Arbeiten“, Jena 1925. Gottl
lehnte von Anbeginn die Werttheorie ab, später ähnlich Cassel
3
. — Alfred
Amonn: „Objekt und Grundbegriffe der theoretischen Nationalökonomie“, 2.
Auflage, Wien 1927; „Grundzüge der Volkswohlstandslehre“, Jena 1926
4
. —
Waldemar Mitscherlich
5
, Horst Wagenführ, Hermann Bente, Friedrich Lütge,
Walter Weddigen, Theodor Brinkmann, Andreas Predöhl.
3.
S t a a t s s o z i a 1 i s m u s, S o 1 i d a r i s m u s,
S o z i a 1 r e c h t 1 i c h e S c h u l e
Als Schüler des Staatssozialen Rodbertus
6
haben den Staatsozialismus in
gemäßigter Form fortgesetzt:/ A d o l p h W a g n e r
7
, dessen
Wirtschaftstheorie aber wesentlich individualistisch blieb, und A l b e r t
S c h ä f f l e , dessen Wirtschaftstheorie auch echt ganzheitliche
Gedanken enthielt
8
.
Von Schäffle und Rodbertus ist G u s t a v R u h l a n d abhängig
9
.
Eine Fortbildung erhielt der Staatssozialismus durch den Jesuitenpater
Heinrich Pesch
10
, einem Schüler Adolph Wagners. Er wollte fälschlich In-
dividualismus und Staatssozialismus im System des von ihm so genannten
„Solidarismus“ vereinigen, verfuhr aber in den tragenden Systembegriffen
individualistisch und blieb daher in einem schwächlichen Eklektizismus
stecken.
Von Rodbertus, Adolph Wagner und Rudolf Stammler ging später auch die
„Sozialrechtliche Schule“ aus. Rudolf Stammler stellte die Wirtschaft
1
Siehe unten S. 216 f.
2
Siehe oben S. 187.
3
Siehe unten S. 217.
4
Vgl. oben S. 206.
5
Siehe unten S. 227.
6
Siehe oben S. 169 f.
7
Adolph Wagner: Grundlegung der politischen Oekonomie (1876), 3 Bde,
3. Aufl., Leipzig 1892—1894; war anfangs die Bearbeitung des Lehrbuches von
Rau, siehe S. 75.
8
Albert Schäffle: Bau und Leben des sozialen Körpers, 2 Bde, 2. Aufl.,
Tübingen 1896 — das beste soziologische Werk seiner Zeit. Schäffles
Staatssozialismus hat zugleich ständisch-genossenschaftlichen Einschlag.
9
Gustav Ruhland: Die Lösung der landwirtschaftlichen Kreditfrage im
System der agrarischen Reform, Tübingen 1886; System der politischen
Ökonomie, 3 Bde, Berlin 1903—1908.
10
Heinrich Pesch: Lehrbuch der Nationalökonomie, 5 Bde, 2. und
3. Aufl., Freiburg im Breisgau 1914, 1920, 1922, 1923, 1926, ein Werk voller
Gelehrsamkeit, aber unselbständig.