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6.

Die u n i v e r s a l i s t i s c h e V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e

a.

Soziologische Grundlage

Die vom Verfasser dieses Buches entwickelte Lehre geht davon aus,

daß zuerst die soziologischen Voraussetzungen der Volkswirtschaftslehre

geklärt werden müssen. Diese sind oben in dem / Abschnitte

„Individualismus — Universalismus“ kurz dargelegt worden

1

.

b.

Das Begriffsgebäude der Volkswirtschaftslehre

Nach der ganzheitlichen oder universalistischen Auffassung ist

„Wirtschaft“ objektiv gefaßt: ein Gebäude von Mitteln für Ziele; subjektiv:

das Abwägen und Widmen der Mittel für Ziele.

Aus diesem Wirtschaftsbegriffe ergibt sich als Grundbegriff der

Volkswirtschaftslehre nicht mehr Wert und Preis, sondern die

L e i s t u n g . Da diese aber nur im Rahmen des Gesamtgebäudes, der

Ganzheit der Leistungen erscheint, so folgt daraus die bestimmte Ordnung

aller

einzelnen

Leistungen,

das

ist

der

Begriff

der

A u s g l i e d e r u n g s o r d n u n g . Da die einzelnen Leistungsgruppen

verschiedenen Ganzheitsgehalt haben, sozusagen edlere oder unedlere

Organe sind, folgt daraus wieder der Begriff des V o r r a n g e s der

verschiedenen Inhalte der Ausgliederungsordnung untereinander.

Aus dem Wirtschaftsbegriffe „Mittel für Ziele“ folgt insofern die Leistung

als Grundbegriff, als nun alle einzelnen Mittel für die Erreichung des Zieles

etwas leisten müssen: Der Grund und Boden l e i s t e t , die Gebäude,

Maschinen, Rohstoffe leisten, die menschlichen Handlungen und so fort

leisten. Die Leistungen zerfallen in:

1. unmittelbare oder Gebrauchsleistungen (die geradewegs zum Genuß

führen, z. B.: Pflücken einer Frucht ohne Werkzeuge);

2. mittelbare Leistungen oder K a p i t a lleistungen (z. B. die Leistungen

der Werkzeuge beim Pflücken);

3. Leistungen von Mittelbarkeit höheren Grades: K a p i t a l h ö h e r e r

O r d n u n g (z. B. ein Handelsvertrag, der für jeden Geschäftsmann, welcher

mit dem Auslande Geschäfte macht, ein schöpferisches Wirtschaftsmittel ist;

oder die Geldverfassung eines Landes mit dem Notenbankstatut, wodurch

Geldschöpfung und Kreditgewährung organisiert wird). Kapital höherer

Ordnung

kann

daher

auch

das

o r g a n i s a t o r i s c h e

W i r t s c h a f t s m i t t e l genannt werden; es ist s c h ö p f e r i s c h u n d

u n v e r b r a u c h l i c h .

4.vorbereitende Leistungen oder Vorleistungen (Erfinden und Lehren =

Vorkapital).

1

Siehe oben S. 37 ff.