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mar Mitscherlich
1
(geht ursprünglich von der geschichtlichen Schule aus,
bejaht grundsätzlich den organisch-körperschaftlichen Standpunkt); Sartorius
von Waltershausen
2
; Herbert Schack
3
(sucht das Wirtschaftsleben von
bestimmten Ganzheitsarten der Ziele her zu systematisieren); Manfred
Schreiber
4
; Theo Suränyi-Unger
5
; Walter Weddigen
6
.
Auch Werner Sombart (
1941) darf in diesem Zusammenhange genannt
werden. Sombart ging zugleich von Schmoller und Marx aus. Zuerst war der
Marxismus ein Hindernis seiner Entwicklung, trotz kritischer Einstellung, die
einen Anstoß zum Revisionismus gab
7
, und trotz der hervorragenden Leistung,
die sein „Moderner Kapitalismus“
8
darstellt, in welchem er den Begriff des
„Wirtschaftssystems“ mit zugehöriger „Wirtschaftsgesinnung“ prägte. Seit er
sich aber dem Marxismus entzog
9
, kam er immer mehr zu einem
universalistisch gearteten Lehrbegriffe, bei allem Widerspruch gegen die
angebliche „Metaphysik“ meines Lehrbegriffes. In seinem letzten Buche
10
unterscheidet er eine „ordnende“ Volkswirtschaftslehre (so nennt er fälschlich
die mechanisch- atomistische), eine „richtende“ (womit er die ganzheitliche
meint, welche er auch als „metaphysische“ bezeichnet) und eine
„verstehende“. Letztere aber kann doch nur Verstehen eines Sinnvollen sein,
also einer Ganzheit, nichts anderes. Der Begriff des „Verstehens“ weist erst auf
Ganzheit hin, aber der Begriff der Ganzheit schließt das Verstehen schon in
sich
11
.
B.
Einige Lehrstücke der neueren Wissenschaft
Heute stehen die Lehren über Geld, Geldverfassung, Wechselkurs,
Krisen im Vordergrunde. Da sie bisher nur flüchtig berührt /
1
Waldemar Mitscherlich: Wirtschaftswissenschaft als Wissenschaft, in:
Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im
Deutschen Reiche, Bd 50, München 1926, S. 389 ff.; Der wirtschaftliche
Fortschritt, 2. Aufl., Leipzig 1922; Moderne Arbeitspolitik, Leipzig 1927.
2
August Sartorius von Waltershausen: Weltwirtschaft und Weltan-
schauung, Jena 1927; Artikel Weltwirtschaft im Handwörterbuch der
Staatswissenschaften, Bd 8, 4. Aufl., Jena 1929, S. 893 ff.
3
Herbert Schack: Wirtschaftsformen, Jena 1927.
4
Manfred Schreiber: Grundzüge einer national-organischen Außen-
handelspolitik, Jena 1935.
5
Siehe oben S. 214 und unten S. 245.
6
Walter Weddigen: Theorie des Ertrages, Jena 1927; Sozialpolitik, Jena
1933; Theoretische Volkswirtschaftslehre als System der Wirtschaftstheorie,
Meisenheim 1948; Allgemeine Finanzwissenschaft, 3. Aufl., Bamberg 1949.
7
Siehe oben S. 182.
8
Werner Sombart: Der moderne Kapitalismus, 1902, 6. Aufl., 4 Bde,
München 1926; Die Juden und das Wirtschaftsleben, München 1922.
9
Werner Sombart: Der Proletarische Sozialismus, München 1924.
10
Werner Sombart: Die drei Nationalökonomien, München 1930.
11
Konrad Schaffler-Glössl: Volkswirtschaftliche Verfahrenlehre, Leipzig
und Wien 1936. — Über von Gottl siehe oben S. 216.