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7.
Der M o n d mit seinem mystischen Licht (dem auch das leib-
liche Leben, verkörpert im „Lebenswasser“, von Göttern dem
Drachen entrissen, entspricht); im Hinblick aber darauf, daß er
Lichtgott und oberster Gott ist, andererseits auch — oder sogar
gleichzeitig —
8.
die S o n n e , sowohl als herrschende Lichtquelle, wie als
herrschendes königliches Gestirn des Himmels
1
. — Dabei aber
9.
der H i m m e l ü b e r h a u p t , welcher wieder — nachträg-
lich — von selbst in die bekannten Gegensätze zur Erde treten
kann. — Es liegt auch nahe, den Gott der Ekstase vornehmlich
10.
als den Gott jener S t ä n d e zu fassen und zu verehren,
welche Ekstase pflegen. Das sind aber nicht überall nur die / Weisen,
Heiligen und Priester, sondern in kriegerischen Zeiten und bei
einem kriegerischen Volk werden das auch die Krieger sein! Und
damit ist der Gott der Ekstase auch
11. K r i e g s g o t t . Gerade diesen Fall finden wir bei den Ger-
manen, wo es keinem Zweifel unterliegt, daß die Berserker und
andere große Krieger ihre Heldenschaft auf Grund einer mystisch-
magischen Schulung erlangten. Das wirkt für unsere heutigen Be-
griffe von kriegerischer Ausbildung überraschend. Wieweit aber die
mystisch-magischen Schulungen ausgebreitet sind, über wieviele
Gegenstände sie sich erstrecken, lehrt z. B. das Buch von David-
Neel über Tibet, ein Land, in welchem sich die uraltertümlichsten
Zustände zum Teil noch bis heute erhielten
2
. Diese Schulungen sind
nicht nur und ausschließlich geistige, sie sind auch solche der Mus-
kelkraft und Körperstärke (aber nicht auf äußerem, sondern wesent-
lich auf innerem Weg — durch Konzentration — erlangt). — Daß
der höchste Gott endlich auch
12.
als S c h ö p f e r g o t t aufgefaßt werde, daß in dieser Schöp-
fung er sich selbst hingebe, sich selbst darbringe („Ich weiß, daß ich
hing — Am windigen Baum — Neun Nächte lang ... Geweiht dem
1
Sowohl Sonne und zugleich Mond ist z. B. Jupiter. Er ist nicht nur der
Gott des Taghimmels, sondern des himmlischen Lichtes überhaupt, daher auch
des Vollmondes. (So, gestützt auf Paul Kretschmer und Franz Altheim: Römi-
sche Religionsgeschichte, Bd 1, Berlin 1931, S. 104 f.)
2
Alexandra David-Neel: Heilige und Hexer, Leipzig 1932.
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