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durch die Geldschöpfung veranlaßten Wirtschaftsvorgänge liegen: Frucht-
barkeitsdeckung
1
!
d.
Die Lehre vom Wechselkurs oder von
der Bildung des äußeren Geldwertes
Ein Streitpunkt aller Gelderklärungen ist der Preis des eigenen Geldes auf
dem fremden Markte, der Wechselkurs. Zwei Theorien beherrschen
gegenwärtig die Erörterung, die Zahlungsbilanztheorie und die
Kaufkraftstheorie.
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α Die Z a h l u n g s b i l a n z t h e o r i e
2
Die metallistische Denkweise will das Geld wie eine Ware behandeln und
knüpft daher den Goldpreis (den Wechselkurs) unmittelbar an Angebot und
Nachfrage der auf auswärts lautenden Wechsel, der sogenannten Devisen.
Diese hängen aber vom Stand der Zahlungsbilanz ab. Die Bildung der
Wechselkurse vollzieht sich markttechnisch etwa so: Hat ein Berliner
Kaufmann einem Wiener Kaufmann Waren geliefert, so zieht er auf letzteren
einen Wechsel, den er an der Berliner Börse vor der Fälligkeit an solche zu
verkaufen („diskontieren“) sucht, die nach Wien Zahlungen zu leisten haben;
denn es ist bequemer und billiger, einen Wechsel zu senden als Bargeld.
(Ebenso umgekehrt: ein Wiener Kaufmann, der nach Berlin liefert, zieht auf
Berlin und verkauft den Wechsel an der Wiener Börse solchen, die nach Berlin
Zahlungen zu leisten haben.) Sind nun auf Grund von Berliner
Warenlieferungen (oder Leistungen und sonstigen Forderungen) mehr auf
Wien lautende Wechsel an der Berliner Börse vorhanden als dort Zahlungen
nach Wien zu leisten sind, das heißt, ist die Wiener Zahlungsbilanz im
Verhältnis zu Berlin ungünstig, so ist die Nachfrage nach diesem
Zahlungsmittel kleiner als das Angebot, der Kurs sinkt; und entsprechend:
Wien hat dann mehr Zahlungen nach Berlin zu leisten als dort Wechsel auf
Berlin liegen, deren Preis muß daher in Wien steigen. Von Wien, das mehr zu
zahlen (Wechsel einzulösen) hat als Berlin, wird Bargeld hinausströmen.
Bargeld, denn sobald der Wechselkurs höher steigt, als die Versendung von
Gold kostet („Goldpunkt“), wird der Kaufmann durch Barsendungen zahlen. —
Steht aber, wie in jedem Lande mit Papierwährung, kein Gold zur Verfügung,
so kann der Kurs unaufhaltsam weitersteigen — die Währung ist dann
erschüttert, sie hat ein Aufgeld (Agio oder Disagio) erlitten, das heißt, man
muß die fremden Wechsel (welche Zahlungsmittel ins Ausland sind — damit
alle Zahlungsmittel ins Ausland, vor allem aber das G o l d ) höher bezahlen,
als dem metallischen Wertverhältnis der beiden Wäh-
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Vgl. auch oben S. 46 ff.
2
Vgl. George Joachim Goshen: The Theory of the Foreign Exchanges
(1861), 16. Aufl., London 1898, deutsch von Stöpel: Theorie der auswärtigen
Wechselkurse, Frankfurt am Main 1875, Neudruck Berlin 1915; auf ihm hat
die neuere metallistische Lehre weitergebaut. — Vgl. auch Thomas Tooke and
William Newmarch: A History of Prices and of the State of the Circulation
from 1793 to 1856, 6 Bde, London 1838—1857, deutsch von C. W. Asher: Die
Geschichte und Bestimmung der Preise, 2 Bde, Dresden 1858—1859.