Table of Contents Table of Contents
Previous Page  7439 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 7439 / 9133 Next Page
Page Background

[35/36]

29

der Kategorie der R ü c k v e r -

b u n d e n h e i t entspricht die .

der

V

o l l k o m m e n h e i t

u n d U n v o l l k o m m e n h e i t

aller Kategorien entspricht die

E i n g e b u n g ,

d e r

r ü c k -

v e r b i n d e n d e

B e g r i f f ,

d a s

r ü c k v e r b i n d e n d e

U r t e i l , d e r r ü c k v e r b i n -

d e n d e S c h l u ß ;

logische R i c h t i g k e i t in Be-

griff, Urteil und Schluß.

Das alles wird sich in der Lehre vom Begriffe, Urteile, Schlusse

und Verfahren klären und bestätigen. Zunächst haben wir die Aus-

gangspunkte des Denkens, Eingebung und Sinnesempfindung, nä-

her zu betrachten.

/

C. Die E i n g e b u n g

Es wird stets ein vergeblicher Versuch bleiben, das Denken von

sich aus zu verstehen. Das Denken ist nicht zu verstehen ohne et-

was, was vor ihm liegt, die Eingebung (intuitio).

Was ist aber Eingebung? Die naturalistische Seelenlehre, heiße sie

nun Assoziations- oder Denkpsychologie oder sonstwie, hatte in

keiner Form die Begriffsmittel, etwas Unmittelbares, zumal nicht

aus Vorstellungen Entstehendes, zu begreifen. Die Assoziationslehre

konnte das Denken nur als Aneinanderreihung von Vorstellungen

erklären, und gerade das schloß die Eingebung in jeder Form aus.

Der Versuch, „freisteigende Vorstellungen“ (das wären ja Einge-

bungen) anzunehmen, konnte keinen Erfolg haben, da nicht asso-

ziativ gebundene Vorstellungen das ganze Gebäude umgeworfen

hätten. Die neueren Schulen erstrebten zwar teleologische „Ordnun-

gen", „Gestalten“, aber doch auch aus einem naturalistischen Stoffe

(Vorstellungen, die aus Sinneseindrücken stammen), man weiß nicht

wie, geformt.