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E i n g e b u n g s v o l l e seiner / Forschungen, welches die Welt

der Elektrizität erstmals erschloß, nicht unrichtig kennzeichnete.

Als A r c h i m e d e s im Bade die Eingebung aufblitzte, daß ein

ins Wasser einsinkender Körper ein entsprechendes Wasserquantum

heben müsse, war er so außer sich, daß er aus dem Bade sprang,

nackt durch die Gassen von Syrakus nach Hause lief und das be-

rühmte „εύρηκα“ (ich habe es gefunden!) ausrief

1

.

Unzählige Beispiele ließen sich anführen. Aber man müßte eine

ganze Geschichte der Wissenschaften schreiben, der Kriegs- und

Feldherrenkunst, der Erfindungen, ja des gesamten praktischen Le-

bens dazu, wollte man den Stoff erschöpfen.

Aber schon aus unseren wenigen Beispielen — an anderen Orten

gab ich weitere

2

— ist ersichtlich, daß die Eingebung der einzige,

letzte Begriffsgrund sei; daß daher Eingebung und E n t f a l t u n g

d e r E i n g e b u n g z u m B e g r i f f e , nämlich das verarbei-

tende Denken, nicht dasselbe seien.

Gerade aus diesem Unterschiede werden auch manche krause

I r r w e g e in der Geschichte der Wissenschaften klar. Denn was

die Eingebung Wahres brachte, k a n n d i e E n t f a l t u n g z u m

B e g r i f f e v e r d e r b e n . Die begriffliche Auseinanderlegung

des Eingebungsinhaltes birgt ihre großen Gefahren in sich, indem

die Teilvergegenständlichung Fremdes hinzumischen, vor allem aber

die Zusammenstimmung des zu entfaltenden Begriffes mit dem je-

weiligen bisherigen Erkenntnisbestande grundsätzliche Veränderun-

gen allzu leicht / herbeiführen kann. Viele Stillstände und Irrwege

der Wissenschaften ließen sich so erklären; auch die auffällige Er-

scheinung: daß viele richtige Grundgedanken oft keine Beachtung

fanden. Die Eingebung z. B., daß gegen den Augenschein die Erde

um die Sonne sich bewege, wurde bekanntlich schon im Altertum

gefaßt. Warum fand sie keinen Anklang? Einmal, weil der W i -

d e r s p r u c h m i t a n d e r e n E r k e n n t n i s b e s t ä n d e n

damals noch größer war als zu Kopernikus’ Zeiten, sodann aber,

1

Ernst Mach: Die Mechanik in ihrer Entwicklung, 3. Aufl., Leipzig 1897,

S. 82 ff.

2

Vgl. meine Bücher: Der Schöpfungsgang des Geistes, Jena 1928, S. 224 ff.

[2. Aufl., Graz 1969, S. 207 ff.]; Erkenne Dich selbst, Jena 1935, S. 63 ff. [2. Aufl.,

Graz 1968, S. 60 ff.].