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weil die b e g r i f f l i c h e E n t f a l t u n g dieser Eingebung nicht

annähernd so genau und reich war, wie jene des Kopernikus.

Nicht nur die Eingebungen, auch ihre Ausarbeitungen, ihre be-

grifflichen Entfaltungen sind demnach in der Geschichte der Wis-

senschaften von größter Bedeutung! Ist ja das gleiche auch aus der

Geschichte der Erfindungen bekannt. Manche große technische Ein-

gebung scheiterte an Mängeln der anwendenden Ausarbeitung.

Das alles beweist die Richtigkeit unserer Begründung der Logik

auf Eingebung und Begriffsentfaltung.

Nicht zuletzt wäre auch auf den großen geschichtlichen Unter-

schied zwischen einer eingebungsnahen, lebensvollen Forschung und

einer rein empirischen oder sophistischen oder in bloß äußerlicher

Gelehrsamkeit schwelgenden, eingebungsfernen, daher philiströsen

hinzuweisen. Schiller stellte ihn in dem bekannten Distichon aller

Welt vor Augen:

Wissenschaft

Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern

Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.

/

Das Begehren nach Nützlichem, Technischem oder das Hängen-

bleiben an äußerlichen Haarspaltereien kann den Keim wahrer

Wissenschaft nicht am Leben erhalten und bei weitem nicht leisten,

was die Beseeltheit von der Eingebung leistet. Das bloß praktische

Begehren lenkt die Forschung von den inneren Ausgliederungs-

erfordernissen des Denkens ab und führt schließlich zu einer Art

von Gewerbefleiß des Wissens, der entweder ins Empirische ab-

gleitet oder sich in Äußerlichkeiten verliert und dann schließlich in

Kleinkram, in der W i s s e n s c h a f t d e s n i c h t W i s s e n s -

w e r t e n endet.

Nur die Beseeltheit von der Eingebung vermag das Denken auf

dem schmalen Pfade der Wahrheit zu erhalten und die innere

Selbstbezeugung als höchsten Lohn zu spenden, wie es Meister Ecke-

hart lehrt, wenn er am Ende der 56. Predigt (bei Pfeiffer) sagt:

„Wer diese Predigt verstand, dem gönn’ ich’s wohl. Wäre niemand

hier gewesen, ich müßte sie diesem Opferstocke gepredigt haben.“ /