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Für uns dagegen ist durch die Erklärung der Sinnes- / empfin-

dung als Rückverbindung (mit dem immateriellen Grunde der Na-

tur) nicht nur die Möglichkeit der Teilnahme des Geistes an der

Natur, sondern auch die Wirklichkeit der Natur, die Treue der

Empfindung und mit all dem auch die Vermeidung jeder Art von

Solipsismus und Mayalehre (welcher der Sensualismus verfällt) von

selbst gegeben. Denn R ü c k v e r b i n d u n g h a t U n m i t -

t e l b a r k e i t a n s i c h , u n d U n m i t t e l b a r k e i t k a n n

n i c h t t r ü g e n .

Ein greller Widerspruch ist es nun, daß der Empirismus trotz

alledem auf die äußeren Sinneseindrücke und deren Wiedererzeu-

gung in den Vorstellungen das gesamte menschliche Geistesleben,

damit auch die Logik gründet! Ein im Grunde mechanisches Aus-

lesespiel der Kräfte — Denkökonomie, Erfolg usw. — soll aus der

„unendlichen Menge der Sinneseindrücke und Wahrnehmungen“ —

angebliche „Gemeinvorstellungen“ und Begriffe ergeben. Von all

dem kann aber keine Rede sein! Aus der S i n n e s e m p f i n -

d u n g i s t d a s D e n k e n g r u n d s ä t z l i c h n i c h t z u e r -

k l ä r e n . (Auch „Wertungen" vermöchten das nicht, wie die

Windelband-Rickertsche Schule das behauptet.)

Das Denken kann nur aus der Eingebung erklärt werden. D i e

S i n n e s e m p f i n d u n g l i e f e r t n u r d i e V e r m i t t -

l u n g u n d d e n W e r k s t o f f f ü r E i n g e b u n g u n d

z e r g l i e d e r n d e s D e n k e n .

Die Sinnesempfindung ist rein für sich selbst genommen nicht ein-

mal ein Ansatz zum Denken, kann daher niemals zum Denken

weiterentwickelt werden! Die Empfindung eines grünen Farbfleckes

z. B. (trotzdem zu ihrer Auffassung schon ein elementarer Denk-

akt, die Vergegenständlichung, nötig ist) ist noch ein bloß c h a o -

t i s c h e s E t w a s , nichts, was eine Grundlage zum Denken ir-

gend böte. Das Empfindungs- oder Vorstei- / lungsbild „ B a u m “

dagegen ist bereits ein E r g e b n i s des Denkens, gleichwie das

Bild „Schwert“ oder „Pflug“ ein Ergebnis des Denkens ist. Die Vor-

stellungsbilder Baum, Schwert, Pflug vermögen die B e g r i f f e

Baumheit, Krieg, Landwirtschaft zu vertreten, versinnbildlichen —

Voraussetzung dafür ist, daß sie gedacht wurden! Der Gedanke hat

den Vorrang vor der Sinnesempfindung und -Wahrnehmung. Das

Denken ist dem Wesen nach früher als die Sinnesempfindung!