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hat das „Kapital höherer Ordnung“ auf der Weltwirtschaftsstufe die

Form des Handelsvertrages, auf der Betriebsstufe die Form der

Betriebsordnung und so fort, die „Erfindung“ dort des Weltpaten-

tes, hier vielleicht des Betriebsgeheimnisses, die „Ortsreife“ (Ver-

kehr) dort des Schiffahrts- und Eisenbahnvertrages, hier des eigenen

Kraftwagendienstes usw. Wer das Wesen der Wirtschaft verstehen

will, muß ihre Teilinhalte kennen; wer aber die Wirtschaft in den

Formen ihrer heutigen und geschichtlichen Wirklichkeit kennen und

durchschauen will, muß sie auf den verschiedenen Stufen aufsuchen

und deren Kennzeichen kennen. Man kann den teilinhaltlichen Be-

griff auch den reinen W e s e n s b e g r i f f , den stufenbaulichen

Begriff auch den konkretisierten oder geschichtlichen Begriff oder

V e r e i n z e l u n g s b e g r i f f nennen. Doch ist diese Bezeich-

nung weniger klar als die von uns vorgeschlagene.

Wie bei der Wirtschaft, so bei allen Gegenständen der Gesellschaft:

geistigen Gemeinschaften, Kultur, Volkstum, Staat, Kirche und so

fort (worüber man meine „Gesellschaftslehre“ nachsehen wolle).

Wie in den Geisteswissenschaften, so auch in den biologischen Wis-

senschaften: Der Begriff der Wirbeltiere, der Begriff der Säugetiere

geht durch die gesamte Stufenleiter hindurch, der teilinhaltliche Be-

griff bleibt derselbe, erst durch Angabe des Stufenwertes der einzel-

nen Merkmale (Teilinhalte) entsteht der stufenbauliche Begriff.

Würde man gegen unsere Scheidung des Stufen- und Teilinhalts-

begriffes etwa einwenden, jede Stufe sei eben der Inbegriff ihrer

Merkmale (Teilinhalte), ein eige- / ner Stufenbegriff neben dem In-

begriffe der Merkmale (Teilinhalte) also nicht mehr nötig; dann

übersähe man, daß die T e i l i n h a l t e a u f a l l e n S t u f e n

w i e d e r k e h r e n ! D a ß s i e a b e r n i c h t v o l l k o m m e n

g l e i c h , s o n d e r n i n s t u f e n b a u l i c h

v e r s c h i e d e n e r F a s s u n g w i e d e r k e h r e n ! D a s i s t e s ,

w a s d e n s t u f e n b a u l i c h e n B e g r i f f e r s t b i l d e t , ihm

seine Eigentümlichkeit neben dem teilinhaltlichen gibt. (Wie sich dies mit

der Aristotelischen Lehre, daß der „artbildende Unterschied“ zu den

bisherigen Merkmalen jedesmal neu hinzukomme, verträgt, werden

wir sogleich zu untersuchen haben.)

Demgemäß hat der teilinhaltliche Begriff auch andere Eigenschaf-

ten als der stufenbauliche:

1. Beim teilinhaltlichen Begriffe gibt es keine R i c h t u n g h i n -