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lesen das Wichtige gegenwärtig zu haben, das Unwichtige überblättern zu
können.
Eine andere wichtige Angelegenheit ist das E i n d r i n g e n i n d e n
S t o f f . Hier soll unbedingt das kunterbunte Durcheinanderlesen von
wertvollen und wertlosen Schriften, von allgemeinen und Sonderschriften
vermieden werden. Es gelte der Grundsatz: „Von langer Hand her
vorbereitet“. Nur dieser Grundsatz verbürgt Gediegenheit und Erfolg. Er
besagt, daß man sich einem Stoffe — sei es z. B. die Inflation, das
Genossenschaftswesen oder eine Sondertheorie — niemals selbst und
geradewegs zuwenden darf, sondern zuerst die breitesten theoretischen
Grundlagen sichern muß, z. B. zuerst das gesamte theoretische Geldwesen
und auch dieses wieder erst auf Grund der a l l g e m e i n e n Theorie der
Güterhervorbrin- gung und auch diese selbst erst wieder auf Grund der /
allgemeinen Theorie; oder: zuerst Ausfuhrwesen und Handelswesen
überhaupt und auch dieses erst auf Grund der Theorien von Schutzzoll und
Freihandel, Handels- und Zahlungsbilanz, welche Theorien selbst erst
wieder auf Grund der allgemeinen volkswirtschaftlichen Theorie
behandelbar sind. Das unvermittelte Eindringen in die Fülle eines
Wissenszweiges bringt nur einen ewig unbefriedigten Dilettantismus
hervor.
Der Vorgang, der sich auf dieser Grundlage ergibt, ist daher dieser: 1.
überhaupt die allgemeinen theoretischen Studien voranzustellen und
gründlich zu betreiben, ehe man an den besonderen Stoff, welcher Art er
sei, herantritt; 2. auch den besonderen Gegenstand wieder stets in der
Richtung vom Allgemeinen zum Besonderen zu studieren. Also dann nicht
sogleich, wenn dies der Gegenstand wäre, zu den Schriften und Statistiken
über das Genossenschaftswesen der Verbraucher zu greifen, sondern zuerst
über Theorie des Handels und des Verbrauches und die Organisations-
formen des Handels die allgemeinen grundlegenden Werke zu studieren
und d a n n erst zu den Sonderschriften zu greifen. Dabei ergibt sich die
größere Ersparnis an Zeit und Kraft, zuerst dadurch, daß man den Stoff
selbständig beherrschen und unter den Schriften die Spreu vom Weizen
unterscheiden lernt und so die wertlosen Schriften entsprechend kurz
abtut; sodann dadurch, daß man von a l l e n S o n d e r s c h r i f t e n n u r
d i e j e n i g e n T e i l e z u l e s e n b r a u c h t , d i e f ü r d a s
b e t r e f f e n d e S t u d i u m