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Im Gegensatz zur Ausschließung, welche in der Nebenordnung
liegt, bedeutet die Einschließung: das Haben einer Eigenschaft, eines
Merkmals, das heißt die B e j a h u n g ! Geht von der Nebenord-
nung die Begründung von Anderheit, Gegensatz und Verneinung
aus, dann von Uber- und Unterordnung die Selbigkeit, Einheit, Be-
jahung. Der Begriff der Bejahung ist nur eine abgeleitete Prägung,
die im Gegensatze zur Verneinung entstand. Ursprünglich ist nur
der (in der Ausgliederung gegebene) Seinsbestand, das durch Aus-
gliederung und Rückverbundenheit Bestimmte, das im Begriffe ent-
faltet wird. Als B e j a h u n g e r s c h e i n t e s e r s t i m U n -
t e r s c h i e d e v o n d e r V e r n e i n u n g , a n s i c h i s t e s
n u r k a t e g o r i s c h e S e t z u n g , P o s i t i o n .
Demnach: Während die Verneinung unmittelbar in der Aus-
gliederungsweise der „Nebenordnung“ begründet ist, ist die Beja-
hung nur im Gegensatze zur Verneinung begründet, in diesem
Sinne also bloß a b g e l e i t e t . Ausgliederung und Befassung ken-
nen nur die Einheit ihres Seinsbestandes schlechthin, sie brauchen
nicht erst eigens zu bejahen.
/
Die ganzheitliche Betrachtung der Über- und Unterordnung zeigt
auch wieder das Äußerliche der sogenannten Sphärenlogik (der
Darstellung durch Kreise) auf. Die Unterordnung eines Begriffes
unter einen anderen soll entweder ganz oder teilweise sein, je nach-
dem sich die Kreise decken oder kreuzen. Gewiß! Aber diese Ver-
hältnisse entspringen aus den Verzweigungen im Stufenbau der
Ganzheiten (oder dessen Verbindung mit Ganzheiten ferner Ord-
nung), und auf deren Verständnis allein kommt es zuletzt an. /
D.
Die T e i l i n h a l t e u n d d i e l o g i s c h e n F o r m e n
Die Teilinhalte erwiesen sich als die durch alle Stufen hindurch-
gehenden Merkmale
1
, womit in formaler Hinsicht sich schon ergab:
das verhältnismäßig K o n k r e t e in den Stufen, das verhältnis-
mäßig A l l g e m e i n - A b s t r a k t e in den Teilinhalten.
Die Teilinhalte unterscheiden sich nach der Ganzheitsnähe, die
ganzheitnächsten haben den höchsten Rang oder Vorrang (Primat,
Superiorität). Auch im Stufenbau erscheint der Begriff des Ranges,
1
Siehe oben S. 89.