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keit der Teilinhalte und Glieder untereinander (die ich an einem an-

deren Orte näher erklärte

1

).

Wenn erst durch die Verbindung von Vorstellungsinhalten das

Denken in Erscheinung träte, wäre es auch durchaus folgerichtig,

das U r t e i l a l s d a s E r s t e , d e n B e g r i f f a l s d a s

A b g e l e i t e t e z u e r k l ä r e n ! Und das tut bekanntlich fast

ausnahmslos die herkömmliche und heute gütige Logik! Was nützt

da alle gut gemeinte Ablehnung des Empirismus und „Psychologis-

mus“, wenn die Grundbegriffe der Logik nach wie vor solche blei-

ben, wie sie auf empiristischen Grundlagen, bewußt oder unbewußt,

erwuchsen!

Es muß ein grundsätzlich anderer Weg begangen werden! Der

Ausgangspunkt ist die Eingebung (womit die äußere Erfahrung nicht

ausgeschaltet wird, denn die / Eingebung ist notwendig vermittelt

durch die S i n n e s e m p f i n d u n g ) . Die Entfaltung der Einge-

bung zum Begriffe erwies sich nun als nichts anderes, denn als eine

Auseinanderlegung des in der Eingebung gegebenen G e s a m t g e -

g e n s t a n d e s i n T e i l g e g e n s t ä n d e ! Hiermit ist das Rät-

sel des Urteils gelöst, denn:

1.

die Auseinanderlegung des Gesamtgegenstandes (der Einge-

bung) in Teilgegenstände hat ihrem Wesen nach die Form der A u s -

s a g e d e s T e i l e s v o m G a n z e n , also: „S ist P“. Der Ge-

samtgegenstand (oder jeweils höhere Gegenstand überhaupt) ist ein

Subjekt, S, der Teilgegenstand dessen Aussage oder Prädikat, P.

Hieraus wird verständlich, wieso und warum die Grundform des

Denkens gerade die Gestalt des Urteils, nämlich „S ist P“, annimmt.

2.

Hiermit ist auch die Stellung des Urteils dem Begriffe und

Schlusse gegenüber bestimmt: Im Urteil vollzieht sich nicht erst die

B i l d u n g des Begriffes, wie die herrschenden Lehrbegriffe durch-

aus behaupten, vielmehr ist der Begriff dem Urteile grundsätzlich

vorgegeben. Das Urteil setzt den Gesamtgegenstand, den Begriffs-

inhalt, voraus, es e n t f a l t e t nur den ihm schon gegebenen Be-

griff! Es entfaltet ihn durch Teilvergegenständlichung. Das Ur-

t e i l i s t T e i l v e r g e g e n s t ä n d l i c h u n g e i n e s G e -

s a m t g e g e n s t a n d e s oder jeweils höheren Gegenstandes (als

eines Begriffsinhaltes) überhaupt.

1

Vgl. mein Buch: Kategorienlehre, 3. Aufl., Graz 1969.