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meingültigkeit der Erkenntnis, keine Begriffs- und Urteilsbildung
möglich wäre. (Diese „Synthesis“ ist Fichtes Selbstsetzung.)
Auch fragt es sich: Warum soll nicht auch in der Analysis einer
Sache über das jeweils Gegebene hinausgegangen werden können?
„ G e g e b e n “ ist ja im strengen Sinne nichts; auch das Gege-
bene ist, gerade nach Kant, schon tätig aufzufassen, ist uns viel mehr
a u f g e g e b e n als gegeben. Denn es ist stets kategorial, z. B.
(nach Kant) als „Substanz“, „Akzidens“, „Ursache“, also schon
s y n t h e t i s c h bestimmt.
Gilt aber der Satz: jedes analytische Urteil ist nur durch S y n -
t h e s i s a priori möglich, ein rein analytisches Urteil gibt es nicht;
dann folgt daraus, daß auch das analytische Urteil Erweiterungssätze
a priori enthalten könne, soweit es sich nämlich um die in ihm ent-
haltenen apriorischen Bestandteile handelt. Auf diese ist doch offen-
bar bereits das analytische Urteil gegründet: „ A l l e Körper sind
ausgedehnt“, denn die (materiale) Erfahrung ermöglicht nur das
Urteil „ D i e s e r Körper ist ausgedehnt“. Die Verallgemeinerung
geht bereits, gerade nach Kant, auf die Tat (Synthesis) des Ver-
standes zurück, gewisse anschauliche Eindrücke stets räumlich auf-
zufassen.
Wir behaupten daher, daß das synthetische Urteil nicht grund-
sätzlich vom analytischen verschieden sei. Das formell synthetische
(„erweiternde“) Urteil ist vielmehr sachlich ebenfalls analytisch, es
enthält nämlich nur die Analysis eines weiteren, höheren Begriffs-
zusammenhanges: Das „synthetische Urteil a priori“: A ist / B,
verwandelt sich auch formell in ein analytisches, sobald ich den all-
gemeineren Begriff C ins Auge fasse, von dem beide im Urteile ver-
bundenen Begriffe (A und B) Glieder sind. Das „synthetische Urteil
a priori“ ist, so kann man es ausdrücken, der S c h l u ß vom Glied
(A) auf das Ganze (C), aus welchem eine Eigenschaff (B) abgeleitet
wird, und sohin auch aus dem Ganzen (C). Auf das G a n z e
i s t s y n t h e t i s c h , a u s d e m G a n z e n i s t a n a l y t i s c h .
Zwischen beiden besteht kein grundsätzlicher Unterschied.
Dasselbe gilt sinngemäß für das aufsteigende, verallgemeinernde Urteil der
Induktion
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Vgl. auch unten S. 187 ff.