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blühen schön“, logisch gleichzustellen; denn die letzteren Sätze sind
einfach Behauptungen, der Schlußsatz aber ist ja das E r g e b n i s
des Schließens, ein Satz also, welcher die Vordersätze des Schlusses
virtuell in sich trägt, eben ein Urteil höherer Ordnung!
Das bedacht, ist der Schlußsatz nur g e n e t i s c h betrachtet die
Folgerung, welche aus den Vordersätzen gezogen wird, nur gene-
tisch betrachtet das den Vordersätzen N a c h f o l g e n d e . Dem
Wesen der Sache nach stellt sich das Verhältnis vielmehr umgekehrt
dar: Da er die früheren Vordersätze in sich trägt, diese schon seine
(virtuellen) Glieder bilden — können sie auch als Folgesätze von ihm
ausgegliedert werden!
Daß diese Wahrheit so paradox klingt, kommt daher, daß bisher
der Schluß ausschließlich genetisch betrachtet wurde. Diese Betrach-
tung ist richtig, sie betrifft aber nur eine Seite der Sache, die höhere
Wahrheit liegt in der W e s e n s l e h r e des Schlusses.
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Wie sieht nun das Beispiel eines Schlußsatzes aus, dessen genetische
Vordersätze als Folgesätze erscheinen sollen? Nehmen wir den
schwierigsten Fall, das klassische Beispiel des Schlusses vom Allge-
meinen aufs Besondere, Barbara:
Alle Menschen sind sterblich.
Sokrates ist ein Mensch.
Sokrates ist sterblich.
Wird nun der Satz „Sokrates ist sterblich“ als Urteil höherer Ord-
nung festgehalten, das heißt als die Sätze „Alle Menschen sind sterb-
lich“ und „Sokrates ist ein Mensch“ in s i c h t r a g e n d — dann
ergeben sich die ehemaligen Vordersätze von selbst als F o l g e -
s ä t z e , also:
Sokrates ist sterblich.
Daraus folgt: Er trägt die Menschlichkeit in sich („Sokrates ist ein Mensch“);
und: Alles Menschliche ist sterblich.
Diese Art von Schlüssen, wir können sie Schlüsse mit Folgesätzen
(nicht aus Folgesätzen) nennen, sind sogar im Leben häufig, vielleicht
gegenüber den rein syllogistischen Schlüssen vorherrschend. Das ist
ja auch verständlich, denn im Leben und in der Wissenschaft werden
die meisten Sätze, von denen man ausgeht, in ihrem W a h r h e i t s -
g e h a l t e , also genetisch gesehen samt den Prämissen, aus denen
sie hervorgegangen sein mochten, schon erkannt. Die ehemaligen
Prämissen sind m i t g e d a c h t ! Man pflegt dies verschieden aus-
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