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gen und Quantifizierungen (Partikularität der Urteile) hervorgeru-
fen werden. Die Verneinungen und Partikularitäten beruhen aber,
wie sich zeigte, auf A u s s c h l i e ß u n g e n . Ausschließungen ge-
hören jedoch nicht in die logischen Grundformen, sie begründen nur
alle möglichen Sonderformen des Schließens, welche übrigens durch /
die Spitzfindigkeiten der formalen Logik mit ihren vier Figuren
und neunzehn Modi k e i n e s w e g s e r s c h ö p f t sind. Daher
begegnen wir einerseits in der formalen Logik einer übergroßen
Zahl verkünstelter Schlußformen, nach denen praktisch meist nie-
mand schließt, andererseits in der Wirklichkeit des Denkens Schluß-
formen, die man in den Figuren und Modi der überlieferten Logik
nicht unterbringen kann.
Dem gegenüber ergab sich aus der ganzheitlichen Betrachtung
eine durchgängige V e r e i n f a c h u n g . Denn es zeigen sich nur
zwei Grundformen:
1.
Die Figur der Ausgliederung, auf Grund von absteigenden Ur-
teilen in den Vordersätzen (oder mindestens im bestimmenden
Vordersatze), mit der Grundform:
M a P
u
S a M
u
S a P
u
Diese Figur ist die a n a l y t i s c h e oder besondernde, entfal-
tende.
2.
Die Figur der Rückverbindung oder Eingliederung, auf Grund
von hinaufsteigenden Urteilen (oder mindestens im bestimmenden
Obersatz hinaufsteigend), mit der Grundform:
S, S
1
, S
2
......................................................ist P
ü
x, y, z.........................................................ist S
Alle S......................................................sind P
ü
Dies ist aber nur die vorbereitende Form für die eigentlichen auf-
steigenden Schlüsse:
Alle S sind M
ü
(alle Huftiere sind Säugetiere)
Alle M
ü
sind P
ü
(alle Säugetiere haben Gleichwärmigkeit)
Alle S sind P
ü
(alle Huftiere haben Gleichwärmigkeit)
Die Unterscheidung (a) des herkömmlichen Induktionsschlusses
als Vorbereitungsform und (b) des auf- / steigenden Schlusses als
darauf folgender ist grundlegend.
In beiden Schlußformen, sowohl jener der Ausgliederung wie in
jener der Rückverbindung, liegt eine Eingebung zugrunde, welche