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problematische usw. Form des Schlusses bzw. der Vordersätze ist
l o g i s c h belanglos — nämlich für das Verhältnis der Über- und
Unterordnung, welche im Schlusse ausgesprochen wird.
Die Grundform, auf die sich alles zurückführt, bleibt der kate-
gorische Schluß. Denn er führt auf die einfachste Weise aus, was das
Wesen aller Schlüsse bildet, die Über- und Unterordnungsverhält-
nisse der beteiligten Begriffe klarzustellen, sei es in der Ausgliede-
rung, sei es in der Rückverbindung.
Z u s a t z ü b e r d i e L e h r e , d a ß a u c h a u s u n w a h r e n
V o r d e r s ä t z e n W a h r e s f o l g e n k ö n n e
Hier haben wir eine für das Verständnis der Geschichte der Wis-
senschaften wie auch des Gedankenlebens jedes einzelnen Menschen
wichtige Denkaufgabe vor uns. In der Geschichte wie in mensch-
lichen Schicksalen sagt man z. B., daß gewisse Irrtümer produktiv
gewesen seien, während andere in den Abgrund führten. Wie steht
es damit?
Schon Aristoteles führt in den ersten Analytiken die / Möglich-
keit aus
1
, daß aus unwahren Vordersätzen auch Wahres folgen
könne. Neuere Logiker fassen gelegentlich diese Lehre so, als ob aus
unwahren Vordersätzen in richtigen Schlüssen doch Wahres gefol-
gert werden könne! So Vorländer, auf den Überweg hinweist
2
, oder
Trendelenburg
3
, wenn er sagt: „Aus den falschen Prämissen einer
Hypothese werden Schlüsse gezogen, die mit dem Wirklichen über-
einstimmen, und diese Ableitung wahrer Sätze ... stützt eine Zeit-
lang die haltlose Voraussetzung.“ Das ist mindestens mißverständ-
lich ausgedrückt. Auch wenn Trendelenburg als Beispiel die Ptole-
mäische Welterklärung anführt, aus welcher „die Erscheinung der
Mondesfinsternis ebenso folgerichtig abgeleitet“ werde „wie aus der
kopernikanischen“, müssen wir dem entgegenhalten, daß dennoch
niemals aus Unwahrem Wahres folge.
Worum es sich in der von Aristoteles bemerkten Erscheinung
handelt, ist ausschließlich die Tatsache, daß aus den T e i l -
1
Aristoteles: Erste Analytiken, II, 2—5.
2
Friedrich Überweg: System der Logik, 2. Aufl., Bonn 1865, S. 363 f.
3
Adolf Trendelenburg: Logische Untersuchungen, 2 Bde (1840), Bd 2, 3. Aufl.,
Berlin 1870, S. 394 f.