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entgegengesetzte Umkehrung wird die Form des Urteils verändert.
Der Begriffsinhalt soll nach herkömmlicher Auffassung derselbe
bleiben
1
.
Im unmittelbaren Schlusse durch Ä q u i p o l l e n z , Gleich-
wertigkeit oder Isodynamie (ίσοδυναμία) wird „S ist P“ in „Kein S
ist Nicht-P“ verwandelt. Der Begriffsinhalt bleibt derselbe, denn:
Doppelte Verneinung ist Bejahung (duplex negatio est affirmatio).
Zum Beispiel: Jede Rose hat Dornen; keine Rose ohne Dornen,
keine Rose, die keine Dornen hätte.
Durch S u b a l t e r n a t i o n wird aus dem allgemeinen Urteile
auf das besondere geschlossen: Alle Fische sind Wassertiere; also
sind auch einige Fische Wassertiere. Desgleichen im Falle der Ver-
neinung: Kein Mensch ist frei von Irrtum; also sind auch einige
Menschen nicht frei von Irrtum. Diese Folgerung heißt ad subalter-
natam. Ihr steht der Schluß vom Untergeordneten auf das Über-
geordnete gegenüber, die Folgerung ad subalternantem oder durch
Überordnung: Es ist falsch, daß einige Menschen frei von Irrtum
wären; also ist es auch falsch, daß alle Menschen frei von Irrtum
wären. Hier wird aus der Falschheit des untergeordneten auf die
Falschheit des übergeordneten Urteils geschlossen. — Beim unmit-
telbaren Schlusse durch Subalternation liegt das sogenannte „Dic-
tum de omni et nullo“ / zugrunde, über welches wir uns früher be-
reits aussprachen
2
.
Durch O p p o s i t i o n (Entgegensetzung) wird aus der Wahr-
heit eines Urteils die Unwahrheit seines Gegenteils gefolgert, und
zwar gilt im besonderen:
1.
Aus der Gültigkeit eines Urteils folgt die Ungültigkeit (a) sei-
nes kontradiktorischen Gegenteils, (b) seines konträren Gegenteils
[(a) oppositio contradictoria, (b) oppositio contraria],
2.
Aus der Ungültigkeit eines Urteils folgt die Gültigkeit seines
kontradiktorischen Gegenteils.
3.
Aus der Ungültigkeit eines Urteils folgt die Gültigkeit des ent-
sprechenden subkonträren. (Nach altem logischem Brauche werden
die Urteile „Einige S sind P“ und „Einige S sind nicht P“ als „sub-
konträr“ bezeichnet, z. B.: „Einige Menschen erreichen ein Alter
1
Dagegen vgl. unten S. 211 ff.
2
Siehe oben S. 164 ff.