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Alle ganzheitlichen Begriffe sind, das leuchtet nach dem Gesagten

ein, notwendig zugleich Leistungsbegriffe, sofern sie die Teilinhalte

darstellen, mögen sie nun in voller Bewußtheit als Leistungsbegriffe

entwickelt werden oder nicht.

β. Vorranglehre

Nun die Rangbestimmung! Daß die höhere Stufe stets den höhe-

ren Rang vor den niederen habe, ist mit ihrer größeren Allgemein-

heit begründet. Die höhere Stufe befaßt alle niederen in sich, daher

hat sie den höheren Rang oder Vorrang.

Das gleiche gilt von dem allgemeineren Teilinhalte gegenüber

dem besonderen oder dem ursprünglicheren Teilinhalte gegenüber

dem abgeleiteten. Zum Beispiel ist die Lehre von der Erfindung ab-

geleitet, daher hat Erfindung den Vorrang vor Lehre, oder, wie wir

es auch ausdrücken, E r f i n d u n g i s t v o r L e h r e , und zwar

dem Wesen der Sache nach, logisch, nicht genetisch (z. B. hat / das

Genetische der Lehre in diesem Fall noch eine selbständige päda-

gogische Seite); desgleichen: Erfinden überhaupt (allgemein) ist vor

Erfinden in der Ortsreife usw.

Außerdem haben aber die Teilinhalte noch die Eigenschaft grö-

ßerer oder geringerer Ganzheitsnähe, das heißt Wesentlichkeit! Die

ganzheitsnähere oder wesentlichere Eigenschaft eines Dinges hat den

Vorrang vor den ganzheitsferneren oder unwesentlicheren, anders

gesagt: Der ganzheitsnähere Teilinhalt ist logisch (dem Wesen der

Sache nach) vor dem ganzheitsferneren.

Da die Gliederung einer Ganzheit stets in ihrem sinnvollen Zu-

sammenhange verstanden wird, also einsichtig gegeben ist, ist es

auch möglich, die Wesentlichkeit, Ganzheitsnähe oder den Rang,

die Vorgeordnetheit oder Nachgeordnetheit eines Teilinhaltes zu

verstehen, ihn einsichtig festzustellen. Wir wiederholen daher, daß

die Rangstellung eine objektivere, rein a n a l y t i s c h zu lösende

Aufgabe der ganzheitlichen Wissenschaften ist, keinerlei Willkür und

Subjektivität enthält!

Die Rangfeststellung geschieht in Form von Vorrangsätzen. Die

Vorrangsätze haben nun in allen ganzheitlichen Wissenschaften keine

geringere Bedeutung als: Die u r s ä c h l i c h e n G e s e t z e d e r

N a t u r w i s s e n s c h a f t e n z u e r s e t z e n ! Sätze wie: „Er-