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stat nie beruorie. Dirre funke widerseit allen crêatûren und enwil niht dan got

blôz, als er in ime selben ist.“

1

Das Fünklein ist die W u r z e l aller Seelenkräfte — ein wichtiger

Gedanke Eckeharts:

„wan die krefte, dâ mite si [die Seele] wirket, die fliezent ûz dem grunde des

wesens.. .“

2

.

Nun das Entscheidende: das Fünklein allein ist g o t t f ö r m i g ,

es allein kann Gott erreichen, „berühren“, ist „gote sippe“:

„Ich spriche, daz etwaz ob der sêle geschaffener nâtûre ist. Und etliche pfaffen

die verstênt des niht, daz etwaz sî, daz gote alsô sippe ist und also ein ist.“

3

„Ich habe eine kraft in mîner sêle, diu gotes alzemâle enpfenclich ist."

4

„An der sêle enist niht, dâ gnâde în hoere, want in den grunt der sêle,.. .,

aber in dem grunde der sêle, da ist gnade unde sêlikeit unde gotes grunt ein

und ist daz selbe leben, da got inne lebet... . Waz diu sêle in irme grunde si,

daz wart noch nie funden.“

5

„Ez ist ein kraft in der sêle, und niht alleine ein kraft, mer: wesen, und niht

alleine wesen, mêr: ez loeset wesen, unt diu ist so luter und so hoch und

sô edel in ir selber, daz dar în niht mac kein crêatûre, sunder got alleine der

wonet dar inne. Jâ bî guoter wârheit, unde got selber der enmac dar în niht,

als er nach wîse ist... . : got der mac alleine dar in mit sîner blôzer götlîcher

nâtûre.“

6

1

Pf. 193, 16: Ich habe zuweilen von einem Lichte gesprochen, das in der Seele

ist, das ist ungeschaffen und unerschaffbar. Dieses nämliche Licht pflege ich

immerzu in meinen Predigten zu berühren. Und dieses selbe Licht nimmt Gott

unmittelbar, unbedeckt entblößt auf, so wie er in sich selbst ist; ... Da kann ich

(wiederum) wahrheitsgemäß sagen, daß dieses Licht mehr Einheit mit Gott hat,

als es Einheit hat mit irgendeiner (Seelen-)Kraft, mit der es doch in der Einheit

des Seins steht. Denn ihr müßt wissen, daß dieses Licht im Sein meiner Seele

nicht edler ist als die niederste Kraft, wie Gehör oder Gesicht... ; und das liegt

darin begründet, daß das Sein (der Seele) einheitlich ist.. .

Wenn sich der Mensch abkehrt von sich selbst und von allen geschaffenen

Dingen — so weit du das tust, so weit wirst du geeint und beseligt in dem

Fünklein der Seele, das weder Zeit noch Raum je berührte. Dieser Funke wider-

sagt allen Kreaturen und will nichts als Gott, unverhüllt, wie er in sich selbst ist.

2

Pf. 4, 38: denn die Kräfte, mit denen die Seele wirkt, die fließen aus dem

Grunde des Seins.

3

Pf. 234, 36: Ich sage, daß es etwas gibt, das ü b e r der geschaffenen Natur

der Seele ist. Manche Pfaffen aber verstehen das nicht, daß es etwas geben soll,

was Gott so verwandt und so eins ist.

4

Pf. 221, 7: Ich habe eine Kraft in meiner Seele, die Gottes ganz und gar

empfänglich ist.

5

Pf. 304, 35: An der Seele ist nichts, das Gnade aufnehmen könne, außer dem

Seelengrunde .. ., aber in dem Grunde der Seele, da sind Gnade und Seligkeit

und Gottes Grund eines; und (es) ist das selbe Leben, in dem Gott lebt. .. Was

die Seele (aber) in ihrem Grunde sei, das ward noch nie erfunden.

6

Pf. 258, 18: Es ist eine Kraft in der Seele, und nicht nur eine Kraft, viel-

mehr: ein Sein, und nicht nur ein Sein, vielmehr: etwas, das das Sein löset (es