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noch würket er sin werc ûzer sîner kunst. Alsô sol der mensche mit götlîcher

gegenwürtikeit liuhten âne alle arbeit, mêr: eine blôzheit nemen in allen dingen

unde der dinge zemâle ledic blîben.“

1

. : der bekennet got rehte, der in gelîch kennet in allen dingen.“

2

Daß Eckehart v e r s c h i e d e n e Übungsarten empfahl, dürfen

wir aus folgender Äußerung schließen:

„Nû möhte ein mensche sprechen: sol ich got nemen... in allen dingen,

bedarf ich denne keiner sundern wîse dar zuo? Daz merket. In welher wîse ir

gotes aller meist. . . gewar werdent, der wîse volgent.“

3

An anderer Stelle ermutigt Eckehart den Jünger:

„Nieman soll denken, daz swêre si hie zuo ze komen, wie wol ez swêre liutet

und ouch swêre ist in dem anevange und in dem abescheiden unt sterben aller

dinge. Aber swenne man dar in kumt, so wirt kein leben lîhter noch lustlîcher

noch minneclîcher; want got ist gar flîzic, daz er alle zît bî dem menschen ist,

unde lêret in, daz er in zuo sich bringe, sô er anders volgen wil.“

4

Nimmt man alle diese Äußerungen zusammen, so sind sie un-

seres Erachtens unmißverständlich und beweisen, daß Eckehart plan-

mäßig mystische Übungen kannte und lehrte. Ihr Geheimnis läßt er

uns allerdings nicht erraten.

1

Pf. 549, 14: dazu gehört Eifer und Liebe und ein genaues Achten auf des

Menschen Inneres und ein waches, wahres, besonnenes, wirkliches Wissen darum,

worauf das Gemüt gestellt ist (mitten) in den Dingen und unter den Leuten. Es

kann’s der Mensch nicht durch Fliehen lernen, indem er vor den Dingen flüchtet

und sich von der Außenwelt weg in die Einsamkeit kehrt; er muß vielmehr eine

innere Einsamkeit lernen, ... Er muß lernen, die Dinge zu durchbrechen und

seinen Gott d a r i n zu ergreifen. . .. Vergleichsweise so wie einer, der schreiben

lernen will. Soll er die Kunst beherrschen, so muß er sich viel und oft in dieser

Tätigkeit üben, . .. Und dazu muß er nun zuerst seine Gedanken auf jeden ein-

zelnen Buchstaben richten. .. Späterhin, wenn er dann die Kunst beherrscht, so

bedarf er der Überlegung nicht mehr; und wenn er auch nicht ständig bewußt

dabei ist, so vollführt er sein Tun doch, woran er auch denken mag, aus seinem

Können heraus.

So soll der Mensch von göttlicher Gegenwart ohne alle Anstrengung (des

Darandenkens) leuchten, mehr noch: (er soll) aller Dinge bloß und ledig sein

und bleiben.

2

Pf. 221, 33: Der erkennt Gott in rechter Weise, der ihn gleich (oder gleich-

artig) in allen Dingen erkennt.

3

Pf. 686, 7: Möchte nun ein Mensch sagen: Soll ich Gott in allen Dingen an-

nehmen, bedarf ich denn keines besonderen Weges zu ihm (zu gelangen)? Merket

euch: dem Wege, auf dem ihr Gott zu allermeist findet, dem folget!

4

Pf. 223, 22: Niemand soll glauben, daß es schwer sei, hierher zu gelangen,

wenn es auch schwer klingt und auch schwer ist am Anfang, beim Abscheiden

und Absterben gegenüber allen Dingen. Aber, wenn man (erst) hineinkommt, so

hat es nie ein leichteres, lustvolleres und liebenswerteres Leben gegeben. Denn

Gott ist sehr beflissen, allzeit bei dem Menschen zu sein, und belehrt ihn, damit

er ihn zu sich bringe — so er folgen will.