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richtig zum Deismus. Diesem ist Gott (der Schöpfer) schlechthin

transzendent. Die Welt gleicht im Deismus einer aufgezogenen Uhr,

in welcher die Naturgesetze, die Gott in sie legte, wirken.

Wir kommen wieder auf den Begriff des Fünkleins. Nehmen wir

das Wesentliche gleich hier vorweg, so können wir sagen: Gott ist

in seinem Geschöpf irgendwie anwesend; demnach auch: das gött-

liche Schaffen ist wesenhaft verbunden mit dem innergöttlichen

Leben selbst — erahnt, berührt, begriffer\ in der Vereinigung des

Seelengrundes oder Fünkleins mit Gott!

Wie der V o r g a n g d e s S c h a f f e n s in sich selbst zu den-

ken sei, darüber gibt Meister Eckehart einige Hinweise. Hier die

wichtigsten Stellen:

„Got ist über elliu dinc ein înstân in sich selber unde sîn înstân, daz enhaltet

alle crêatûren. . . . alle crêatûren suochent ûzer in selber, ie einz an dem andern,

des ez niht enhât; daz entuot got niht. Got suochet niht ûzer im selber: daz

alle crâtûren habent, daz hât got alzemâle in ime. Er ist der boden, der reif

aller creatüren.“

1

Ferner:

„Er (Gott) ist ein înhangen in sîn selbes lûter welicheit.“

2

Das innergöttliche Leben ist also ein „Einstehen“, „Einhangen“,

das ist Sammeln in sich selbst, und damit ist nach Eckeharts tief-

blickender Lehre auch der Grund der Geschöpfe gelegt!

Über alle bisherigen Schöpfungstheorien geht Eckehart auch

darin hinaus, daß er aus dem verschiedenen Grade, in welchem den

Geschöpfen — in ihrer Weise — ein „instan“ und „msitzen“ zu-

kommt, auch ihre Wesensverschiedenheit zu erklären sucht! Er sagt:

„Got ist ein einvaltic înstân, ein însitzen in sich selber. Ein i e c l î c i u

c r ê a t û r e n a c h d e r e d e l k e i t i r n â t u r e s ô s i m ê î n s i t z e t i n

s i c h s e l b e r , s o s i s i c h m ê û z b i u t e t . Ein einveltic stein . . . bewîset

niut mêr denne daz er ein stein ist. Aber ein edel-stein, der grôze kraft hat in

dem daz er hât ein înstân, ein însitzen in sich selber, in dem selben reket er

iezet daz houpt ûf unde luoget ûz.“

3

1

Pf. 96, 23: Gott ist über allen Dingen ein „Einstehen“ in sich selbst, und

s e i n I n - s i c h - s e l b s t - S t e h e n e r h ä l t a l l e K r e a t u r e n . . . . Alle

Kreaturen suchen außerhalb ihrer selbst stest eine an der andern das, was sie

(selbst) nicht hat; das tut Gott nicht. Gott sucht nichts außerhalb seiner selbst.

Was alle Kreaturen haben, das hat Gott allzumal in sich. Er ist der Boden,

der Reif aller Kreaturen . . .

2

Wilhelm Wackernagel: Altdeutsche Predigten und Gebete, Basel 1876,

S. 163, 73: Gott ist ein Eingehangensein in seiner eigenen lauteren Beschaffenheit.

3

Pf. 96, 33: Gott ist ein einfaches „Einstehen“, ein „Einsitzen“ in sich selbst.

Je nach der Edelkeit der Natur bietet sich jegliche Kreatur, je mehr sie in sich