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s c h ö p f e r i s c h e r E i n f l ü s s e kennzeichnet darnach das

gesamte Geschehen in der Natur.

(3)

Überall stehen die Naturerscheinungen in Entsprechung zuein-

ander!

Da alle Einflüsse der Naturwesen nach dieser Vorstellung stets

vom Oberen zum Unteren gehen, muß ein erster, oberster Einfluß

bestehen, der von Gott aus geht. Alle Mystik, ja die gesamte alte

Welt denkt in ihrer Mythologie so. Nach Platon ist Gott der my-

thische Beweger der Sphären

1

; nach Aristoteles bewegt Gott die

Welt wie der geliebte Gegenstand den Liebenden bewegt

2

. Diese

Aristotelische Lehre von Gott als dem „unbewegten Beweger“ war

Eckeharten natürlich bekannt. Wenn man sie aber heute für rein

und nur Aristotelisch hält, so verkennt man, daß sie jeder alten

Naturauffassung mit monotheistischer Spitze eigentümlich war und

nichts anderes als das folgerichtige zu Ende-Denken der Verhältnisse

in der Natur ist, wie man diese damals sah.

Nach dieser Vorstellung, und im besonderen nach der Aristote-

lisch-Platonischen, bewegt Gott zuerst die Wandelsterne, welche

einen Kreis, die vollkommenste, weil in sich wiederkehrende, Ge-

stalt, beschreiben. Von den Sternen gehen dann die weiteren Ein-

flüsse auf die Erde aus (worin man die tiefe Wurzel der A s t r o -

l o g i e erkennen möge). Eckehart sagt darüber:

„Als nû die lîplîchen himel werdent beweget an iren kreften in der beschul-

tunge des anschines des liehtes götlîcher klârheit, da von sprichet Kristus ,die

krefte der himel werdent sich bewegen“... swenne sich got in sî also verbirget,

daz si (die Seele) wirt ein himel der unbegrîflîchen gotheit. Wan ein ieglich

werc vliuzet ûz der kraft unde diu kraft vliuzet ûz dem wesen.“

3

Eckehart sieht also eine Entsprechung der seelischen Vorgänge

darin, wie Gott als der unbewegte Beweger die Sterne und von da

aus die Erde mit allen ihren Naturwesen bewegt; desgleichen tut die

1

Platon: Politikos, 269 c ff.

2

Aristoteles: Metaphysik, 1072 a.

3

Pf. 210, 17: Wie durch das Scheinen des Lichtes göttlicher Klarheit auf die

Himmelskörper diese mit ihren Kräften in Bewegung gehalten werden (die

Sterne werden also durch Gott, den unbewegten Beweger, bewegt), so spricht

(auch) Christus: ,Die Kräfte der Himmel werden sich bewegen“ (nämlich nach

Eckeharts Deutung die Kräfte des inneren Himmels, der Seele, durch gute

Werke) ... wenn sich Gott in sie, die Seele, derart verbirgt, daß sie ein Himmel

der unbegreiflichen Gottheit wird. Denn jedes Werk fließt aus der Kraft und

die Kraft (wieder) fließt aus dem Sein.