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305

Zwischen den Grenzfällen der vollständigen Konkurrenz und des

absoluten Monopols liegen die r e a l g e g e b e n e n M a r k t f o r m e n .

Die Konkurrenz setzt viele, das Oligopol mehrere, das Monopol ein

Wirtschaftssubjekt voraus, das Dyopol zwei Oligopolisten. Dies kann auf jeder

Marktseite (Angebot oder Nachfrage) der Fall sein.

Heinrich von Stackeiberg unterscheidet demnach folgende Marktformen:

Nachfrage-

seite

Ange-

botseite

viele

wenige

einer

viele

vollständige

Konkurrenz

Nachfrage

oligopol

Nachfrage

monopol

wenige

Angebots

oligopol

zweiseitiges

Oligopol

beschränktes

Nachfrage

monopol

einer

Angebots

monopol

beschränktes

Angebots

monopol

zweiseitiges

Monopol

Wie erwähnt, kann nach Stackelberg auf oligopolistischen Märkten und

im zweiseitigen Monopol die Preisbildung nicht zu einem

Gleichgewichtszustand führen. Daher werden zur Ordnung solcher Märkte

staatliche Eingriffe (gebundene oder obrigkeitlich geregelte Preise: Preistaxen)

erforderlich.

Die Zusammenhänge werden noch verwickelter, wenn man auch die

Beziehungen zwischen den Märkten berücksichtigt (z. B. daß Nachfrager auf

einem bestimmten Markte zugleich auf einem anderen Markte oder auf

mehreren Märkten als Nachfrager oder Anbieter auftreten können).

D.

Die Lehre Walter Euckens von den Wirtschaftssystemen

1.

W a l t e r E u c k e n s M a r k t f o r m e n l e h r e

Für Walter Eucken sind Konkurrenz und Monopol nicht irreale

Grenzfälle.

Konkurrenz liegt für ihn vor, wenn die Einzelwirtschaft den Preis als

Plandatum auffaßt, „der Einzelne infolge der Größe des Marktes und der

Geringfügigkeit seines Angebotes oder seiner Nachfrage n i c h t mit einer

solchen Reaktion (die sein Handeln auslöste, WH)