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306

in seinemWirtschaftsplan r e c h n e t , den Preis also als Plandatum setzt und

entsprechend handelt“

1

.

Ein Monopol liegt vor, wenn die Einzelwirtschaft den Preis bestimmt und

damit Preispolitik betreibt.

Die Marktform des Oligopols ist gegeben, wenn im Wirtschaftsplan der

Einzelwirtschaft mit entsprechenden Reaktionen der Wettbewerber und der

Marktgegenseite gerechnet wird.

Außerdem unterscheidet Walter Eucken je nach der Möglichkeit des

Zuganges zum Markte zwischen offenen und geschlossenen Angeboten und

Nachfragen. Außer den von Heinrich von Stackelberg aufgezählten

Marktformen nennt er noch das Teiloligopol (das heißt neben großen

Oligopolisten noch weitere kleine Wettbewerber) und das Teilmonopol (das

heißt ein großer Monopolist und weitere kleinere Wettbewerber).

Damit ergeben sich bei Walter Eucken 100 Marktformen.

2.

W a l t e r E u c k e n s W i r t s c h a f t s s y s t e m e

Hinsichtlich der Frage der Wirtschaftssysteme und der Wirt-

schaftsordnung ist für Eucken die Zahl der Wirtschaftspläne entscheidend:

Besteht nur ein Plan, handelt es sich um die verschiedenen Formen der zentral

geleiteten Wirtschaft oder der Zentralverwaltungswirtschaft.

Besitzt dagegen jede Wirtschaftseinheit ihren eigenen Plan, handelt es

sich um Verkehrswirtschaft. Deren Einheit wird durch den

Marktmechanismus verbürgt; dessen Voraussetzung aber, die Konkurrenz,

kann wiederum — und dadurch unterscheidet sich der moderne Liberalismus

(die „soziale Marktwirtschaft“) vom klassischen — nur durch gesetzgeberische

Maßnahmen, vor allem durch die rechtliche und soziale Organisation,

sichergestellt werden.

Diese rechtliche und soziale Organisation gehört also zu den wichtigsten

Daten des Wirtschaftsgeschehens. Unter Daten versteht Eucken „diejenigen

Tatsachen, die den ökonomischen Kosmos bestimmen, ohne selbst unmittelbar

von ökonomischen Tatsachen bestimmt zu sein“

2

. Die Theorie kann nach

Eucken das ökonomische Geschehen nur bis zum Datenkranz verfolgen und

umgekehrt zeigen, wie von den einzelnen Daten das wirtschaftliche

Geschehen abhängt. Diese Daten sind: Bedürfnisse, Gütervorräte, Natur, aus-

führende und leitende Arbeit, technisches Wissen, rechtliche und soziale

Organisation

3

.

1

Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie (1939), 6. Aufl.,

Berlin, Göttingen, Heidelberg 1950, S. 96.

2

Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie (1939), 6. Aufl.,

Berlin, Göttingen, Heidelberg 1950, S. 156.

3

Vgl. Kurt Holzer: Theorie des Datenrahmens. Ökonomische Theorie

„meta-ökonomischer“ Faktoren, Berlin 1964.