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muß es beim höchsten Leiden, der Höllenpein, erst recht der Fall
sein.
„Ez ist ein frâge, waz in der helle brinne? Die meistere sprechent gemeinlich:
daz tuot eigen wille. Aber ich spriche wêrlich, daz n i h t in der helle brinnet.
Ein glîchnisse! Man neme einen brinnenden koln unde lege in ûf mîne hant.
Spreche ich, daz der kol mîne hant brande, sô têt ich ime gar unreht. Sol aber
ich sprechen eigenlich, waz mich brenne, daz tuot daz niht, wan der kol etwaz
in ime hât, des mîn hant n i h t enhât.
... Hête aber mîn hant allez daz in ir, daz der kol ist unde geleisten mac,
sô hête si fiures nâtûre zemâle. Der danne nême allez daz fiur, daz ie gebrante,
und schuttez ûf mîne hant, daz möhte mich niht gepînegen. [Ebenso: weil] . ..
alle die, die in dem angesihte gotes sint, nâch rehter sêlikeite etwaz in in hânt,
daz die niht hânt, die von gote gesundert sint, daz niht alleine pîneget die
seien ... die in der hellen sint,.. .“
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Demnach will Eckehart den Begriff der Hölle nicht etwa nur, wie
man meinte, von sinnlichen Vorstellungen loslösen, vielmehr eine
ontologische Lehre von Sünde und Strafe am Beispiel der Hölle
zur Durchführung bringen!
Immer wieder dasselbe Bild: Je tiefer man in die Lehren Ecke-
harts eindringt, um so mehr bewundert man die strengen Be-
griffszusammenhange seiner Philosophie. In den zerstreut auftre-
tenden Bemerkungen seiner Predigten konnte er allerdings den
Zusammenhang seiner Lehrbegriffe nur selten andeuten. Auch ging
es ihm überhaupt nicht um Begriffe, sondern um die Anleitung
zum mystischen Leben. Auch an den täglichen Erfahrungen ist es
leicht zu ersehen, wie ein Mangel, ein Nicht-Sein überall das Leiden
bestimmt:
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Pf. 65, 20: Es wird die Frage gestellt, was in der Hölle brenne. Die Meister
(Magister) sagen allgemein: das tut ihr eigener Wille. Aber ich spreche wahrlich,
das , N i c h t s ' brennt in der Hölle. (Vernehmt) Ein Gleichnis! Man nehme
eine brennende Kohle und lege sie auf meine Hand. Sagte ich nun, daß die
Kohle meine Hand brenne, so täte ich ihr gar unrecht. Soll ich aber sagen, was
mich eigentlich brennt? Das ,Nichts' tut’s, denn die Kohle hat etwas in sich, was
meine Hand n i c h t hat. ..
Hätte aber meine Hand alles das in sich, was die Kohle ist und zu leisten
vermag, so hätte sie ganz und gar des Feuers Natur. Nähme einer dann alles
Feuer, das je brannte, und schüttete es auf meine Hand, so könnte das mir kei-
nen Schmerz bereiten. ... Da alle die, die in der Anschauung Gottes sind, nach
der rechten Seligkeit (-sweise) etwas in sich haben, was die nicht haben, die von
Gott getrennt sind, so schmerzt allein dieses Nichts die Seelen, ... die in der
Hölle sind.