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Wenn der Sklav’ im Staube dich bewundert,

Trau’ der feigen Schmeichelrede nicht;

Später hält ein künftiges Jahrhundert

Über dich das Strafgericht...

Einsam sitzest du auf deinem Throne,

Wie die eiserne Notwendigkeit,

Und dein Name tönt durch jede Zone

Als die blut’ge Geißel seiner Zeit.

Was du wünschest, wirst du nie vollenden,

Von Begierden einsam aufgestört,

Nur ein Werkzeug in der Rache Händen,

Wirst auch du von ihr zerstört.

C. Z e u g n i s d e r X e n i e n

Wir fügen noch einiges aus den „Xenien“ Goethes und Schillers

hinzu, was uns doppelt wertvoll dünkt, weil bekanntlich unan-

gesehen der Verfasserschaft jedes Xenion als gemeinsames geistiges

Eigentum beider anzusehen ist! — Das folgende Xenion spricht

unmißverständlich von der Eingebung:

Gabe von oben nur ist, was du Schönes in Künsten besitzest,

Wahrlich, von unten herauf bringt es dein Grund nicht hervor.

In gleichem Sinne wird außer dem Dichter auch dem Philosophen

die Eingebung zuerkannt:

W i s s e n s c h a f t l i c h e s G e n i e

Wird der Poet nur geboren? Der Philosoph wird’s nicht minder,

Alle Wahrheit zuletzt wird nur gebildet, g e s c h a u t .

Goethe wie Schiller warnen eindringlich vor der „Mittelmäßig-

keit“. Was wollen sie aber damit sagen? — Laß dir alles gefallen,

nur die Eingebungslosigkeit nicht! So ist zu verstehen ihre

L e h r e a n d i e K u n s t j ü n g e r

Daß du der Fehler schlimmsten, die Mittelmäßigkeit meidest,

Jüngling, meide doch ja keinen der andern zu früh!

Die „Mittelmäßigkeit“ ist die Eingebungslosigkeit.