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Zunächst drängt sich uns der V o r r a n g , welchen die Nixe

unter den beiden Gestalten hat, auf. Die Nixe ist es, welche jenes

Magisch-Lockende des Wassers, das in der Eingebung noch verschlos-

sen ruht, verkörpert: „Aus dem bewegten Wasser rauscht — Ein

feuchtes Weib hervor.“ — Jenes Magische, mit seinem unergründ-

lichen Gefühl ist in sich selbst nicht weiter ausbreitbar, aus sich

nicht entwickelbar: Durch eine im Schatze des Dichtergeistes vor-

handene E n t s p r e c h u n g aber findet es ein Mittel, sich zu

verkörpern, zu gestalten — eben durch die Nixe!

Überlegen wir diesen entscheidenden Vorgang des künstlerischen

Schaffens gründlich, läßt sich das Gesagte folgendermaßen zusam-

menfassen.

Das in der E i n g e b u n g E r f a ß t e , i n s i c h s e l b s t

S t u m m e , z i e h t k r a f t i n n e r e r W e c h s e l n e i g u n g

Teilt sich die Flut empor;

Aus dem bewegten Wasser rauscht

Ein feuchtes Weib hervor.

Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:

„Was lockst du meine Brut

Mit Menschenwitz und Menschenlist

Hinauf in Todesglut?

Ach wüßtest du, wie’s Fischlein ist

So wohlig auf dem Grund,

Du stiegst herunter, wie du bist,

Und würdest erst gesund.“

„Labt sich die liebe Sonne nicht,

Der Mond sich nicht im Meer?

Kehrt wellenatmend ihr Gesicht

Nicht doppelt schöner her?

Lockt dich der tiefe Himmel nicht,

Das feuchtverklärte Blau?

Lockt dich dein eigen Angesicht

Nicht her in ew’gen Tau?“

Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,

Netzt’ ihm den nackten Fuß;

Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll,

Wie bei der Liebsten Gruß.

Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;

Da war’s um ihn geschehn:

Halb zog sie ihn, halb sank er hin,

Und ward nicht mehr gesehn.